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Medien: Netflix gewann Bieterkampf um Warner Bros.

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Kaufpreis beträgt 72 Mrd. Dollar
©AFP, APA, PATRICK T. FALLON
Der Streaming-Riese Netflix hat den Bieterwettstreit um das Hollywood-Urgestein Warner Brothers für sich entschieden. Netflix habe das höchste Gebot eingereicht, berichtete der Nachrichtensender CNN, der selbst zum Medienkonzern Warner Bros. Discovery gehört. Wobei Netflix für Warner Brothers 72 Mrd. Dollar (61,7 Mrd. Euro) bezahlt, teilte die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag mit. Inklusive Schulden wird der Unternehmenswert mit 83 Mrd. Dollar veranschlagt.

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Warner Bros. Discovery hatte sich im Oktober offiziell zum Verkauf gestellt, nachdem mehrere Übernahmeangebote eingegangen waren. Zum Konzern gehören neben den Hollywood-Studios und dem Streaming-Dienst HBO Max auch mehrere Fernsehsender. Netflix ist den Berichten zufolge nur am Produktions- und Streaming-Geschäft interessiert. Warner wollte die Sender aber ohnehin ursprünglich in eine eigenständige Firma abspalten. Die Unternehmen äußerten sich zunächst nicht zu den Berichten.

Als schärfster Konkurrent von Netflix im Bieter-Wettstreit galt Paramount. Der alte Hollywood-Rivale von Warner wurde erst kürzlich selbst vom milliardenschweren Filmproduzenten David Ellison und dessen Familie übernommen. Ellison wollte mit der Übernahme von Warner auf einen Schlag an Größe gewinnen.

Netflix wird sich mit dem Zukauf unter anderem Batman und Superman sowie zahlreiche HBO-Serien von "Game of Thrones" bis "Die Sopranos" ins Haus holen. Zugleich ist der Dienst dann doch auch im Kino-Geschäft aktiv - bisher lehnte Netflix es stets ab, seine Filme groß in Kinos zu bringen, und konzentrierte sich lieber aufs Streaming.

Das Netflix-Gebot entspricht CNN zufolge einem Preis von 28 Dollar (24 Euro) pro Aktie für das Studio- und Streaming-Geschäft. Paramount bot demnach etwa 27 Dollar, wollte aber im Gegensatz zu Netflix den gesamten Konzern samt der TV-Sender kaufen. Die Aktie von Warner Bros. Discovery ging am Donnerstag bei rund 24,50 Dollar aus dem Handel. Netflix will Warner zudem eine Vertragsstrafe von 5 Mrd. Dollar zahlen, falls der Deal am Widerstand von Wettbewerbshütern scheitern sollte.

Die Überlegungen dazu sind nicht unbegründet: Netflix ist der klare Marktführer im Streaming-Geschäft. Das vergangene Jahr schloss der Dienst mit gut 300 Millionen zahlenden Kundenhaushalten weltweit ab, danach wurden keine Zahlen mehr genannt. HBO Max lag zuletzt bei 128 Millionen Abo-Kunden.

Die Übernahmeschlacht hat auch eine politische Dimension. Paramount wurde hauptsächlich mit dem Geld des Vaters von David Ellison gekauft - des Software-Unternehmers Larry Ellison, der als Unterstützer von US-Präsident Donald Trump bekannt ist. Nach der Übernahme gab es Änderungen in der Nachrichtenredaktion des Paramount-Senders CBS. In den USA wurde in den vergangenen Wochen immer wieder die Frage aufgeworfen, ob der Nachrichtensender CNN, der oft kritisch über die Trump-Regierung berichtet, im Besitz der Ellison-Familie einen anderen Ton einschlagen würde.

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