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200 Stellen sollen laut den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) und "Krone" noch heuer abgebaut werden. Die beiden Zeitungen berufen sich dabei auf Informationen des Angestelltenbetriebsrats Stephan Gruber. Eine Lenzing-Sprecherin wollte die Berichte gegenüber der APA am Freitag "weder bestätigen noch dementieren". Der Faserhersteller beschäftigt weltweit rund 7.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa 3.000 am Stammsitz in Lenzing.
Beim Gros der betroffenen Mitarbeiter dürfte es sich um Angestellte aus der Verwaltung handeln. Laut "Krone" machen diese unter den 200 Stellen, die bis Jahresende abgebaut werden sollen, 70 Prozent aus; 30 Prozent seien Arbeiter. In den darauffolgenden zwei Jahren sollen laut den mutmaßlichen Plänen 300 "Verwaltungstätigkeiten ins billigere Ausland ausgelagert werden, etwa nach Tschechien und Indien", zitiert die Zeitung Gruber.
Die Lenzing-Gruppe vermeldete zuletzt trotz der Verwerfungen durch die US-Zollpolitik einen leichten Aufwärtstrend. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr gegenüber der ersten Hälfte 2024 um 2,3 Prozent auf 1,34 Mrd. Euro. Unterm Strich stand ein Gewinn von 15,2 Mio. Euro, nach einem Verlust von 65,4 Mio. Euro im Vorjahreshalbjahr.
Lenzing verarbeitet Holz zu Zellstoff und stellt daraus Fasern für die Bereiche Mode, Handel, Industrie, Kosmetik und Hygiene her. Hauptaktionär der Lenzing AG ist die heimische Industrieholding B&C, die 37,25 Prozent hält. Die B&C-Gruppe wurde im Jahr 2000 von Bank Austria und Creditanstalt gegründet. 2024 gab die B&C ihre Mehrheit an Lenzing ab, der brasilianische Zellstoffkonzern Suzano übernahm einen 15-Prozent-Anteil. Suzano hat eine Kaufoption auf weitere 15 Prozent bis zum Jahr 2028. 6,97 Prozent gehören der US-Investmentbank Goldman Sachs, 40,78 Prozent der Lenzing-Aktien sind in Streubesitz. In den vergangenen zwölf Monaten ist der Lenzing-Aktienkurs um mehr als ein Viertel eingebrochen.