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Der Entwurf sieht unter anderem vor, die Zuschläge für Lärmbelastung und Luftverschmutzung deutlich anzuheben. Ziel ist eine stärkere Kostenwahrheit im Straßengüterverkehr sowie eine ökologische Lenkung. Für 2026 sind auf dieser Grundlage bereits 42 Millionen Euro an Mehreinnahmen budgetiert. Die bestehenden Tarife liegen derzeit zwischen fünf und 61 Cent pro Kilometer, abhängig von Größe, Emissionen und Lautstärke des Fahrzeugs.
Der ÖVP ist der Entwurf zu einseitig ausgelegt. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten könne es nicht das Ziel sein, die heimischen Betriebe stärker zu belasten als internationale Transporteure, so der ÖVP-Verkehrssprecher im "Morgenjournal". Um dennoch auf die angepeilten 42 Millionen Euro zu kommen, kann sich Schnabel vorstellen, die Ein-Tages- und die Zehn-Tages-Vignette teurer zu machen. So sollen Lkw und Frächter weniger stark belastet werden, dafür aber Autoreisende mitzahlen. Von den NEOS kommt scharfe Kritik, wie auch die "Tiroler Tageszeitung" berichtet hat. Die ÖVP würde auf Druck der Frächterlobby die Erhöhung der Lkw-Maut blockieren, sagt NEOS-Verkehrssprecher Dominik Oberhofer.
Seiner Ansicht nach treffen die geplanten Erhöhungen "genau die lauten, die emissionsstarken Lkws", sagte Oberhofer im "Morgenjournal". "Das heißt, wer umsteigt auf neue Technologie, der erspart sich sogar die Mauterhöhung und auch das ist ja eine These des Ministeriums, dass es dadurch eher die ausländischen Frächter trifft als wie die einheimischen."
Der Verkehrswissenschafter Günter Emberger von der TU Wien wies im selben Ö1-Beitrag darauf hin, dass Lkw derzeit nur 20 bis 25 Prozent der Kosten abdecken würden, die sie auf den Straßen verursachen. Eine kontinuierliche Mauterhöhung sei daher notwendig - auch zur Förderung der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Emberger sprach sich zudem für eine Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundes- und Landesstraßen aus. Auch dort entstünden Schäden und Kosten, die derzeit nicht von den Verursachern getragen würden.
Das Verkehrsministerium wollte sich mit Verweis auf laufende Gespräche bisher nicht offiziell äußern. Die Koalitionsverhandlungen zur konkreten Ausgestaltung der Mauttarife laufen.