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Den stärksten Umsatzzuwachs fuhr der Einzelhandel ein, bei dem nach Berücksichtigung der Preisentwicklung ein Plus von 1,6 Prozent stehen blieb. Die Kfz-Wirtschaft - hier sind die Daten nur für die Monate Jänner bis Mai - war mit plus 1,1 Prozent ebenfalls klar positiv. Der Großhandel verharrte unterdessen im rückläufigen Bereich mit minus 0,4 Prozent - ebenfalls bis inklusive Mai 2025.
Bei den Einzelhandelsbranchen büßten der Schmuck- sowie der Buchhandel jeweils mehr als zehn Prozent realen Umsatzrückgang ein. Die Schmuckbranche sei aktuell mit der Goldpreisentwicklung konfrontiert, merkte Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft (iföw) an. Gold kostete zuletzt fast 30 Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Anders sieht die Lage in der Schuhbranche aus, hier verbuchte man real ein Umsatzplus von 7,5 Prozent. "Der Schuhhandel hat aber sehr durchwachsene Jahre hinter sich", gab der Handelsforscher zu bedenken.
Trotz des Wechsels in Richtung positiver Zahlen, hinke der heimische Einzelhandel im EU-Vergleich hinterher. Auf dem 17. Platz ist die Alpenrepublik bei der Einzelhandelsentwicklung erneut unter dem EU-Schnitt. "Europameister sind wir hier nicht", betitelte Voithofer die Platzierung.
Von einer positiven Entwicklung ist bei den Beschäftigtenzahlen jedenfalls nicht die Rede. Im ersten Halbjahr waren um 1,6 Prozent weniger Menschen im Handel beschäftigt, als in der Vorjahresperiode. Somit zählt die Branche aktuell fast 558.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Lediglich in der Kfz-Wirtschaft konnte ein minimaler Beschäftigungszuwachs verzeichnet werden. Innerhalb des Einzelhandels waren es vor allem die Bereiche Lebensmittel und Schuhe, die nun mehr Menschen beschäftigen als zuvor.
Nicht nur einzelne Mitarbeiter mussten die Branche verlassen, auch Unternehmen sind von den Einkaufsstraßen verschwunden. "Die schwierigen Jahre hinterlassen natürlich ihre Spuren", erklärte Voithofer. Konkret schlägt sich das unter anderem in den Insolvenzen nieder, die mit 604 im ersten Halbjahr heuer einen neuen Höchstwert erreicht haben. In der Periode zuvor waren es noch 557.