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Heurige Sommersaison ist bestens gelaufen

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Sommerurlaub in Österreich war sehr gefragt
©APA, THEMENBILD, BARBARA GINDL
Sommerurlaub in Österreich war heuer sehr gefragt. Gegenüber dem Vorjahr kletterten die Nächtigungsbuchungen in den Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen um 2,1 Prozent auf 74,1 Millionen, wie die vorläufigen Ergebnisse der Statistik Austria vom Mittwoch zeigen. Die Zahl der eincheckenden Urlauberinnen und Urlauber stieg um 2,4 Prozent auf 23,7 Millionen - zwei Drittel davon (16,3 Millionen) kamen aus dem Ausland (plus 3,4 Prozent), der Rest aus dem Inland (plus 0,4 Prozent).

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Die Buchungen lagen damit auf Kurs zu alten Rekordwerten: "Zwischen Mai und September wurden nur in den Jahren 1980 und 1981 mehr Nächtigungen verzeichnet", betonte die fachstatistische Generaldirektorin der Statistik Austria, Manuela Lenk. In den beiden genannten Jahren hatten die heimischen Beherbergungsbetriebe jeweils 74,4 Millionen Nächtigungen verbucht.

Die meisten Nächtigungen entfielen auf Tirol (20,8 Millionen), Salzburg (13,4 Millionen) sowie Wien und Kärnten (jeweils 8,9 Millionen). Die stärksten Zuwächse bei den Übernachtungen verzeichneten Salzburg (plus 4,6 Prozent) und das Burgenland (plus 3,5 Prozent). Ein leichtes Minus hinnehmen mussten hingegen Kärnten (minus 0,3 Prozent) und Niederösterreich (minus 0,4 Prozent).

Überdurchschnittlich stark angestiegen sind die Buchungen aus dem Ausland - mit einem Zuwachs gegenüber dem Sommer des Vorjahres von 2,9 Prozent auf 53,25 Millionen. Die Nächtigungen seitens Gästen aus dem Inland stabilisierten sich bei 20,85 Millionen (plus 0,4 Prozent).

Außergewöhnlich massiv zugelegt hat die Nachfrage in den heimischen Urlaubsquartieren gegen Ende des Sommerhalbjahres, das sich von Mai bis Oktober erstreckt: Im September zogen die Nächtigungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,2 Prozent auf 12,2 Millionen kräftig an - der Großteil davon (71 Prozent) kam von Buchungen aus dem Ausland (plus 8,2 Prozent). Die Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stiegen mit einem Zuwachs von 4,9 Prozent weniger deutlich, aber immer noch stark. Insgesamt urlaubten in dem Monat rund 4,1 Millionen Menschen in Österreich (plus 7,4 Prozent) - dabei kamen mehr als doppelt so viele aus dem Ausland (etwa 2,7 Millionen) als aus dem Inland (rund 1,3 Millionen).

Beim vorliegenden Monatsvergleich sei zu berücksichtigen, "dass der sehr niederschlagsintensive September 2024 mit Hochwasser und Sturm massive Auswirkungen auf Bevölkerung und Betriebe und Nächtigungen hatte", erinnerte der Obmann des Fachverbands Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Georg Imlauer, an die extrem fordernden Wetterbedingungen vor einem Jahr.

Im bisherigen Kalenderjahr (Jänner bis September) ist die Bilanz des heimischen Tourismus mit einem Buchungsplus von nur 1 Prozent auf 128,3 Millionen Nächtigungen weniger spektakulär als in den Sommermonaten für sich betrachtet. Fast 95,8 Millionen Übernachtungen davon stammten heuer in den ersten neun Monaten von Urlauberinnen und Urlaubern aus dem Ausland (plus 1,2 Prozent), das restliche Drittel aus dem Inland (plus 0,4 Prozent). Die meisten Nächtigungsbuchungen kamen von Gästen aus Deutschland (48,6 Millionen), den Niederlanden (9,7 Millionen), der Schweiz und Liechtenstein (3,5 Millionen) sowie Tschechien (3,4 Millionen).

"Der österreichische Tourismus entwickelt sich trotz Herausforderungen stabil", hielt Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner am Mittwoch in einer Aussendung fest. "Das macht Mut und stimmt optimistisch für die kommenden Monate." Auch die Buchungen für die Herbstferien diese Woche seien stabil. Die Nebensaison werde immer wichtiger. "Zwei Drittel der europäischen Sommerurlauberinnen und -urlauber planen Reisen außerhalb von Juli und August - rund ein Drittel sogar ausschließlich in der Vor- oder Nachsaison." Die Stimmung für den bevorstehenden Winter sei ebenfalls "gut". "Österreich hat im Winter für jedes Geldbörserl etwas zu bieten", betonte die Politikerin. Eine starke Nachfrage alleine reiche aber nicht, betonte sie.

In dieselbe Kerbe schlug WKÖ-Fachverbandsobmann Imlauer: Die Betriebsergebnisse seien trotz guter Nächtigungsentwicklungen unter Druck. Die Gesamtbetrachtung der wirtschaftlichen Lage der Branche zeige klar, "dass die steigenden Nächtigungszahlen allein noch kein erfolgreiches Wirtschaften ermöglichen", sagte er und verwies auf die "seit Jahren enormen Anstiege bei Energie-, Lebensmittel- und Personalkosten", die nicht 1:1 auf die Gäste überwälzt werden könnten. Dies sei neun von zehn Betrieben "nicht möglich". "Damit steigen die Kosten schneller als die Erträge - und die Betriebsergebnisse sinken." Trotz steigender Umsätze und Nächtigungen.

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