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Bajaj stellt Mittel für KTM-Rettung zur Verfügung

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Im November hatte KTM Insolvenz angemeldet
©APA, THEMENBILD, MANFRED FESL
Der KTM-Miteigentümer Bajaj Auto International Holdings B.V. stellt die erforderlichen Mittel zur Verfügung, um die Quote an die Gläubiger des insolventen Motorradherstellers zu bezahlen und einen Konkurs der KTM AG und ihrer Töchter KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH abzuwenden. Das bestätigte das Unternehmen Donnerstagfrüh offiziell via Aussendung.

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Bajaj gewährt der KTM demnach ein Darlehen in der Höhe von 450 Mio. Euro, weitere 150 Mio. Euro kommen von der Mutter Pierer Mobility. Zur Finanzierung der Quote im Rahmen der drei Restrukturierungspläne sind 525 Mio. Euro erforderlich.

Der langjährige KTM-Chef Stefan Pierer scheidet nach Abschluss des Sanierungsverfahrens im Juni aus dem Vorstand der Mutter Pierer Mobility aus. Der Aufsichtsrat beruft Verena Schneglberger-Grossmann, die seit November 2015 für die Gruppe tätig ist, als neues Mitglied in den Vorstand, wo sie CEO Gottfried Neumeister unterstützt.

Bereits in der Nacht auf Dienstag hatte das Unternehmen bestätigt, dass es Finanzierungszusagen zur Erfüllung der 30-Prozent-Barquote im Insolvenzverfahren erhalten habe. Mit den Details hielt man sich aufgrund des laufenden Signing-Prozesses noch bedeckt, es galt aber als sicher, dass der Geldgeber der indische Miteigentümer Bajaj ist, der über die Pierer Bajaj AG an Pierer Mobility beteiligt ist. Die Nachricht hatte für Erleichterung im Innviertel und für ein Plus beim Aktienkurs von Pierer Mobility gesorgt.

Ende November 2024 war KTM insolvent geworden und beantragte ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. 1.250 Lieferanten und Banken sowie 2.600 Dienstnehmer meldeten Forderungen in der Höhe von rund 2,2 Mrd. Euro an. Der am 25. Februar von den Gläubigern mehrheitlich angenommene Sanierungsplan sieht eine Barquote von 30 Prozent vor. Das Geld - rund 600 Mio. Euro - muss demnach bis 23. Mai um 24 Uhr bei Sanierungsverwalter Peter Vogl erlegt sein, ansonsten wäre ein Konkurs unausweichlich.

Um dieses Geld aufzubringen war ein Investor nötig. Bereits im Dezember hatte die KTM-Mutter Pierer Mobility die US-Investmentbank Citigroup mit einem Suchprozess beauftragt. Bajaj war dabei immer eine Option. Das indische Familienimperium schoss nach der Insolvenz bereits mehrfach Geld zu, um Neustart und Fortführung des Werks, das von 13. Dezember bis 17. März stillgestanden war, abzusichern. Mit Anfang Mai wurde die Produktion allerdings erneut heruntergefahren, weil die Lieferketten unter der Insolvenz gelitten hatten und man keine Bauteile mehr hatte.

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