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Auch Signa Prime lange in roten Zahlen

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Rene Benko im April 2024
©APA, EXPA, JOHANN GRODER
Die im Signa-Konglomerat als werthaltig gegoltene Signa Prime Selection AG, in der René Benkos Konzern Innenstadt-Immobilien geparkt hatte, hat laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" schon seit 2014 rote Zahlen geschrieben. Gewinne seien nur durch Umgründungen und Aufwertungen möglich gewesen. Das geht laut dem Online-Bericht aus einer Klage des Masseverwalters der Signa Prime Selection gegen eine Benko-Stiftung hervor.

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Demnach habe der als Unternehmer insolvente Signa-Gründer die Signa Prime über Jahre als hochprofitable Konzerngesellschaft mit milliardenschwerem Immobilienbesitz in europäischen Innenstadtlagen dargestellt, tatsächlich habe es sich dabei jedoch nur um die Spitze eines Eisbergs gehandelt. Aber unter der Oberfläche haber die heutige Pleite-Gesellschaft operativ bereits seit 2014 rote Zahlen geschrieben.

Wörtlich heißt es in der Klage laut "Krone" zu Signa Prime: Es sei "darauf hinzuweisen, dass das operative Ergebnis, welches 'Aufwertungsgewinne' außer Acht lässt, schon seit 2014 jedes Jahr negativ war. Sowohl das sogenannte 'working capital' als auch der 'free cash flow' waren durchwegs negativ. Die buchmäßigen 'Aufwertungsgewinne' entstammten wiederum wirtschaftlich nicht nachvollziehbaren Umgründungsvorgängen und/oder Transaktionen, die sich nur mit dem Ziel, Aufwertungen zu erzielen, erklären lassen."

"Das gesamte Geschäftsmodell war somit von derartigen Aufwertungsgewinnen abhängig", zu denen Immobilienbewertungsgutachten beigetragen hätten, die nicht ordnungsgemäß erstellt worden seien, zitiert die Zeitung weiter aus der Klage. Der Signa Prime "mag es zwar gelungen sein, in den Jahren 2022 und vereinzelt auch noch 2023 Geld- oder Kreditmittel von Dritten zu erhalten; dabei handelte es sich jedoch nur mehr um eine 'Loch-auf-Loch-zu-Politik' zum Stopfen von Liquiditätslöchern."

Die Klage richtet sich gegen die Ingbe Stiftung der Benkos. In der Ingbe vermutet der Masseverwalter und Anwälte einen Vermögensbunker der Benkos, der nun im Zuge der Aufarbeitung der Milliardenpleite geöffnet werden soll. Benannt ist die Stiftung nach Benkos Mutter Ingebort, auch in den strafrechtlichen Ermittlungen sind Zahlungen an diese Stiftung Thema. Rene Benko habe faktisch auch die Entscheidungen in der Stiftung getroffen, wird nun auch in der Klage angenommen. Dieser selbst wies bisher stets alle Vorwürfe zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Unterdessen ist für den morgigen Mittwoch eine Haftprüfungsverhandlung für Benko in Wien angesetzt. Er stellte neuerlich einen Enthaftungsantrag. Mit einem Ergebnis ist laut APA-Informationen am Mittwochnachmittag zu rechnen.

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