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Eine Tochterfirma der Stumpf Gruppe des Wiener Investors Georg Stumpf hatte das unfertige Kaufhaus "Lamarr" im Herbst 2024 aus der Insolvenz der Signa-Gruppe von Rene Benko gekauft. Am Rohbau wurde seit der Signa-Pleite Ende 2023 nicht mehr gearbeitet. Georg Stumpf gilt als zweitreichster Österreicher hinter dem Red-Bull-Erben Mark Mateschitz. Stumpf errichtete den Millennium Tower und in weiterer Folge die Millennium City in Wien.
Im Wiener Rathaus ist bisher noch kein Antrag auf eine Änderung des Plans für das "Lamarr"-Gebäude eingelangt, teilte ein Sprecher von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) auf APA-Anfrage mit. Man rechne damit, dass ein Bauansuchen im Juli eingereicht wird. Mit den Abrissarbeiten könne aber schon davor begonnen werden, dazu sei keine eigene Genehmigung notwendig, erklärte der Sprecher.
Mit dem Abriss soll laut Eigentümer noch im Juli 2025 begonnen werden, 2026 soll der Rohbau im vorderen Teil des Areals entsprechend des neuen Konzepts errichtet und der Hoteltrakt geringfügig angepasst werden. Ab Herbst 2026 wird das Gebäude im Inneren ausgebaut, anschließend die Außenanlagen und die Begegnungszone in der Karl-Schweighofer-Gasse umgesetzt. Mit der Fertigstellung des Projektes rechnet der Eigentümer Ende 2027 oder Anfang 2028.
Auf rund 12.000 Quadratmetern sollen im 1. Untergeschoss, Erdgeschoss und 1. Obergeschoss Verkaufsflächen errichtet werden, darüber sollen auf 15.500 Quadratmetern 200 Wohnungen mit Freiflächen entstehen. Auf dem Dach soll es auf 1.000 Quadratmetern einen öffentlichen Park geben. Im hinteren Gebäudeteil soll ein 4-Stern-Superior Hotel mit 220 Zimmern einziehen. Die genehmigte Gebäudehülle soll bestehen bleiben, insgesamt soll das Volumen aber "massiv" reduziert werden und stattdessen großzügige Innenhöfe errichtet werden, heißt es in der Aussendung.
Die Handelsflächen in den unteren Etagen sind notwendig, da das Objekt in einer Geschäftszone liegt. Auch an der öffentlich zugänglichen, begrünten Dachterrasse kann im Prinzip nicht gerüttelt werden. Vereinbart wurde dort ein Nutzungsrecht (Servitut), das vor allem dem Bezirk ein großes Anliegen war. Der Rohbau liegt im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau, die Mariahilfer Straße ist eine der wichtigsten Einkaufsmeilen der Stadt.
"Mit dem Um- und Neubau setzen wir einen Akzent für eine attraktive Nutzungsmischung in der Mariahilfer Straße, die sowohl für Bewohner:innen, für Gäste als auch für Gewerbebetriebe anziehend ist", sagte Stefan Zöser, Geschäftsführer der Stumpf Development GmbH, laut Aussendung.