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A1 Österreich will Marken und Tarife entrümpeln

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A1-Chef: Glasfaser ist Technologie der Zukunft
©APA, dpa, Sina Schuldt
A1 Österreich will künftig mit weniger Marken auftreten und auch den Wildwuchs an Tarifen zusammenstutzen, dafür aber weitere Shops in Regionen eröffnen, wo A1 derzeit weniger präsent ist. Das hat der neue CEO Jiří Dvorjančanský am Freitag bei einem Pressegespräch angekündigt. Dvorjančanský hat Anfang September die Führung von A1 Österreich übernommen. Sein Eindruck bisher: Der Mobilfunkmarkt in Österreich sei hoch kompetitiv, ähnlich wie Polen, Slowenien oder Deutschland.

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"Wir müssen unser Marken-Portfolio fokussieren, wir haben zu viele Marken, das ist zu komplex für die Kunden", sagte Dvorjančanský und verwies dabei auf die Diskontmarken bob, yesss! oder die Prepaid-Marke B.free. Welche Marken übrig bleiben sollen, sei noch nicht entschieden. "Das ist ein Prozess, der ein bis zwei Jahre dauern wird." Außerdem müsse A1 mehr junge Kunden anziehen. "Wir sind sehr gut bei Lösungen für Geschäftskunden und für Familien und haben gute Angebotsbündel, aber wir müssen auch für junge Kunden wie Studenten attraktiv werden."

Aufräumen will der neue CEO auch mit dem Tarifdschungel. "Wir haben 27.000 Tarife in unseren Systemen und mehr als 500 IT-Lösungen. So eine Komplexität gibt es in anderen Ländern, in denen A1 tätig ist, nicht - und auch nicht bei Mitbewerbern." Andererseits soll es künftig mehr A1-Shops geben. "Wir haben heuer 7 neue Shops eröffnet und prüfen eine weitere Expansion." Das könnten Franchise- oder Partner-Shops sein, aber auch eigene Standorte in Regionen, wo man bisher noch nicht so stark vertreten sei wie etwa in Wien oder Salzburg. Die Rede sei von 10 bis 20 Shops. Das müsse man mit den Call-Center-Kapazitäten koordinieren. Derzeit hat A1 65 Shops, inklusive Franchise-Standorte. In den Shops seien in Österreich rund 500 Leute beschäftigt, insgesamt habe man in Österreich rund 5.600 Angestellte.

Während der Preiswettbewerb in Österreich sehr intensiv sei, seien die Baukosten für Infrastruktur sehr hoch, beklagte Dvorjančanský. "Der Kapitalbedarf ist doppelt so hoch wie in manchen anderen entwickelten Märkten wie Deutschland oder Spanien. Verglichen mit Kroatien sei Österreich zehnmal so teuer. Es dauere in Österreich 20 bis 30 Jahre, bis man die Investition zurückverdient habe, verglichen mit 7 bis 12 Jahren in anderen Ländern. Ein Grund für die hohen Kosten sei der mangelnde Informationsfluss. "Wenn die Straße bereits für andere Infrastruktur-Arbeiten aufgerissen wird, warum dürfen wir dann nicht auch gleich Glasfasern verlegen? Dadurch würden die Investitionskosten sofort um die Hälfte sinken."

Dass Glasfaser-Angebote derzeit nicht so gut angenommen würden, liege auch an der Alternative 5G, sagte Dvorjančanský. Aber in etwa fünf Jahren werde man mit 5G an Grenzen stoßen, "dann wird klar sein, dass Glasfaser die Technologie der Zukunft ist".

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