Bestimmte Auslöser von Magen-Darm-Erkrankungen, wie Noro- und Adenoviren, können längere Zeit in freilebenden Amöben, also Einzellern, die in Wassersystemen weit verbreitet sind, überdauern und dabei weiter infektiös bleiben, zeigt eine Studie von Forschenden der Karl Landsteiner Privatuniversität (KL Krems) und internationalen Partnern.
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In Labormodellen wurde nachgewiesen, dass "häufig vorkommende Amöben diese Viren nicht einfach verdauen und somit inaktivieren. Sie können sie schützen, transportieren und im Fall des Adenovirus möglicherweise sogar frühe Schritte viraler Reproduktion unterstützen", wird Erstautor Mats Leifels vom Fachbereich Wasserqualität und Gesundheit der KL Krems in einer Aussendung zitiert. Dieses Zusammenwirken könnte dazu führen, dass von Amöben aufgenommene und mittransportierte pathogene Viren möglicherweise einzelnen Barrieren in Aufbereitungs- und Sanitärsystemen entgehen. Das sei nicht nur für die Trinkwassergewinnung, sondern auch für abwasserbelastete Badegewässer und für Systeme zur Wasserwiederverwendung relevant.
