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Noch vor dem Start wechselte ein symbolischer Schlüssel die "Mieter": Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) übergab das Gebäude damit offiziell - und in Anwesenheit von Christine Dornaus, Geschäftsführerin der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) - an die drei Trägerorganisationen des "Science Communication Center": Akademie der Wissenschaften (ÖAW), vertreten durch Präsident Heinz Faßmann, sowie Universität Wien und Technische Universität (TU) Wien, erstere vertreten durch Vizerektor Ronald Maier und letztere durch Rektor Jens Schneider.
Das von der BIG vermietete denkmalgeschützte Haus, das als Stätte für Dialog sowie Begegnung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft mit einer Fläche von 4.500 Quadratmetern ab Mitte 2027 fungieren soll, wolle künftig "offen für alle" sein, meinte Lindinger. So werde auch der geplante Durchgang "rund um die Uhr begehbar sein". Schon historisch habe es hier ein Durchhaus gegeben: "Dieses architektonische Konzept haben wir wieder aufgenommen", der neue Durchgang soll künftig die drei Wissenschaftsstandorte im Grätzl - das "Science Communication Center", den Campus Akademie der ÖAW am Dr.-Ignaz-Seipel-Platz und die Otto Wagner Postsparkasse, u.a. auch Standort des Wissenschaftsfonds FWF und verschiedener Forschungsgruppen, besser verbinden.
Auf der einen Seite des Durchgangs soll es nach Realisierung ein gastronomisches Angebot sowie eine "konsumfreie Zone" geben, wie Lindinger, auch Professor am Mozarteum Salzburg, ausführte. Auf der anderen Seite sei der Eingang ins Ausstellungshaus geplant, u.a. mit diversen Schauflächen, einem "Diskurstheater" für Diskussionsveranstaltungen im Erdgeschoss und Workshop-Räumen im ersten Stock. Auch der historische Jesuitensaal im zweiten Stock soll weiterhin als Veranstaltungsort dienen.
Der Entwurf des Architekturbüros Mohr-Niklas Architekten sieht zudem eine Neugestaltung des Vorplatzes in der Wollzeile und eine veränderte Stiege, inklusive eines barrierefreien Zugangs zum Center mit Liftanlage, vor. Die eher schlechte Akustik der Räume, die sich auch bei der Präsentation der Architektur-Pläne offenbarte, sei ein wichtiges Thema, wie Lindinger bestätigte. Hier diskutiere man derzeit noch Lösungen, die auch im Rahmen des Denkmalschutzes umgesetzt werden können.
Ende des Jahres schließt die bisherige "Aula der Wissenschaften" als Event-Location, nach vorbereitenden Arbeiten soll im März 2026 mit den baulichen Tätigkeiten begonnen werden. Abgeschlossen werden sollen diese dann bis etwa Februar 2027, wie Lindinger berichtete.
Das "Science Communication Center" - auch an einem zugänglicheren Namen wird noch unter Einbeziehung der Zielgruppe gestrickt - "soll ein sozialer Ort sein, wo man gerne ist", so Lindinger. Man wolle hier künftig aktuelle Wissenschaft thematisieren und könne so künftig sicherlich einen Beitrag leisten, um das häufig attestierte Wissenschaftsdesinteresse in Österreich zu verringern. Gleichzeitig wolle man zeigen, welche Rolle Wissenschaft im eigenen Leben spiele bzw. spielen könne.
Das 17-Millionen-Euro-Projekt, das bereits 2024 im Rahmen der dreijährigen Leistungsvereinbarungen zwischen dem Wissenschaftsministerium und den Trägern finanziell fixiert wurde, erhält 11,3 Mio. Euro vom Wissenschaftsministerium, 4 Mio. Euro vom Bildungsministerium und den Rest auf die Gesamtsumme von der BIG. Für den Betrieb des Wissenschaftsvermittlungszentrums gründeten die ÖAW, die Universität Wien und die Technische Universität Wien eine eigene Gesellschaft. Die Betriebskosten werden die drei Trägerorganisationen übernehmen.
Ein Blick auf den künftigen Durchgang in der Aula der Wissenschaften im Rahmen der Präsentation des ?Architektonische Umbaupläne für das Austrian Science Communication Center" am Montag, 21. Juli 2025, in Wien.