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"RSV ist eine der Hauptursachen für schwere Atemwegsinfektionen unserer Kleinsten. Mit diesem Projekt stellen wir sicher, dass mögliche Virusveränderungen rechtzeitig erkannt werden und der Impfschutz nicht an Wirksamkeit verliert", betonte Wissenschafts- und Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) in einer Aussendung. Dafür sollen während der kommenden RSV-Saison - die in Österreich typischerweise im November beginnt und ihren Höhepunkt im Februar erreicht - Proben von infizierten Kindern sowie Proben aus dem Abwasser genetisch analysiert und nach resistenten RSV-Varianten gesucht werden.
Seit Dezember 2024 ist die RSV-Immunisierung im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten. Ziel des Pilotprojektes der Med Uni sei nun jedenfalls die frühzeitige Erkennung von Virus-Mutationen sowie die Sicherung des Impferfolgs.
Die Zulassungsstudien für die RSV-Impfung hatten offenbar eine Risikoreduktion von über 80 Prozent gezeigt. Ob diese Wirksamkeit auch langfristig erhalten bleibt, hänge unter anderem davon ab, ob sich Virusvarianten entwickeln und resistente Mutationen entstehen, die den Schutz durch die Immunisierung umgehen. Tirol gelte indes beim Monitoring von Infektionskrankheiten bereits seit 2020, als das Abwassermonitoring eingeführt wurde, als Vorreiter. Dieses habe sich inzwischen zu einem zentralen Instrument der Gesundheitsprävention entwickelt und werde seit dem Vorjahr auch zur Beobachtung von Atemwegsinfektionen wie Influenza A und B sowie RSV eingesetzt.
"Die Kombination aus patienten- und abwasserbasierten Untersuchungen ermöglicht es, das RSV-Infektionsgeschehen in Tirol noch präziser zu erfassen", erklärte Projektleiterin Wegene Borena vom Institut für Virologie der Med Uni Innsbruck. Die Ergebnisse würden direkt in die öffentliche Gesundheitsstrategie einfließen, um rasch reagieren zu können, falls sich resistente RSV-Varianten ausbreiten.