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Laut den Wissenschaftern geht das grönländische Eis seit Mitte der 1990er-Jahre zurück, nur noch drei schwimmende Zungen sind übrig. Eine davon ist der 79°N-Gletscher, auf dessen Oberfläche sich immer mehr Schmelzwasser sammelt. Daraus entstand ein See, der heute etwa 21 Quadratkilometer groß ist.
Immer wieder brach Wasser des Sees abrupt durch das Eis und floss über Risse und Schächte ab, wie das Forschungsteam mitteilte. So gelangten massive Mengen an Wasser an den Rand der Gletscherzunge Richtung Ozean. Die Wissenschafter beobachteten sieben solcher Entwässerungen, vier davon in den vergangenen fünf Jahren.
Seit 2019 bilden sich dabei laut AWI besonders auffällige, dreieckige Bruchfelder im Eis, die jahrelang sichtbar bleiben. Einige Risse formen Kanäle mit mehreren Dutzend Meter breiten Öffnungen, durch die das Wasser an die Basis des Eisschilds gelangt. Die Risse und Kanäle verändern sich zwar im Inneren des Eises, bleiben aber lange bestehen. Ob der Gletscher jemals zu seinem früheren Zustand zurückkehrt, ist unklar.
Das Forschungsteam stellte fest, dass Wasser durch die Risse bis unter den Gletscher gelangte. Dort staute sich das Wasser zu einem unterirdischen See. Radarbilder zeigen, dass sich auf diesem See unter dem Eis offenbar eine Blase gebildet hat, die den Gletscher an dieser Stelle nach oben drückt.
Das AWI-Forschungsflugzeug Polar 6 bei der ersten Messkampagne des Ultra-Breitband-Eisradars, dessen Antennen unter dem Rumpf und den Flügeln montiert sind. Auf dieser Aufnahme fliegt das Flugzeug über den 79-Grad-Nordgletscher in Grönland. Deutlich zu erkennen sind die Schmelzwasserseen auf der Gletscheroberfläche...The AWI research aircraft Polar 6 is fyling over the 79-degree-north glacier in Greenland, measuring its thickness with the new AWI ultra wideband ice radar system, attached to the aircraft's wings..