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Vor der Kristallisation des inneren Kerns war der Erdkern nämlich vollständig flüssig. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift "Nature". Grundlage der Arbeit war ein Modell, das die Dynamik des Erdinneren unter realistischen physikalischen Bedingungen abbildet. Die Berechnungen wurden zum Teil auf dem Supercomputer "Piz Daint" in Lugano durchgeführt.
"Bisher hat es noch niemand geschafft, solche Berechnungen unter diesen korrekten physikalischen Bedingungen durchzuführen", ließ sich Erstautor Yufeng Lin zitieren. Entscheidend sei, dass die Zähflüssigkeit des Erdkerns - die sogenannte Viskosität - keinen maßgeblichen Einfluss auf die magnetfeldbildenden Prozesse hatte.
Das Erdmagnetfeld schützt die Erde vor schädlicher kosmischer Strahlung und ist damit ein zentraler Faktor für das Leben auf dem Planeten, sowohl in der geologischen Vergangenheit als auch für die moderne Zivilisation. Die neuen Erkenntnisse könnten laut ETH-Professor Andy Jackson nicht nur helfen, die Frühgeschichte der Erde besser zu verstehen, sondern auch Rückschlüsse auf Magnetfelder anderer Himmelskörper wie der Sonne oder des Jupiter zulassen.
Langfristig sei es entscheidend, die Mechanismen hinter der Entstehung und Veränderung des Erdmagnetfeldes zu verstehen. Wichtig sei das etwa mit Blick auf jüngste Beobachtungen wie die beschleunigte Wanderung des magnetischen Nordpols.
ZÜRICH - SCHWEIZ: FOTO: APA/ETH Zürich / SUSTech