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Über die Hälfte der Studierenden in Österreich konnte sich 2023 laut aktueller Studierenden-Sozialerhebung des Instituts für Höhere Studien (IHS) ein Studium ohne Job nicht leisten. 69 Prozent der Studierenden in Österreich waren erwerbstätig und arbeiteten durchschnittlich 21 Stunden pro Woche - ein weiterer Anstieg gegenüber 2019, als 65 Prozent neben dem Studium arbeiteten. 1993 war das Verhältnis noch umgekehrt: Damals waren zwei Drittel der Studierenden nicht berufstätig.
Angesichts der hohen Erwerbstätigkeit forderte die ÖH bei der Auftaktveranstaltung mehr Flexibilität im Studium - etwa durch den Abbau starrer Anwesenheitspflichten und den Ausbau digitaler Angebote. Ziel sei es, Studium und Arbeit besser vereinbar zu machen, aber auch Studierende finanziell abzusichern, so die ÖH-Vorsitzende. "Die Lebenshaltungskosten steigen", ergänzte der stellvertretende ÖH-Vorsitzende Umut Ovat (VSStÖ), "gleichzeitig bleibt die staatliche Unterstützung nahezu unverändert."
Ovat forderte daher zudem ein Beihilfesystem, "das zum Leben reicht", sowie Entlastungen bei Wohnkosten, Lebensmitteln und öffentlichen Verkehrsmitteln. Außerdem einen "gerechten Zugang zum Selbsterhaltungsstipendium" durch niedrige Einkommensgrenzen und einfachere Verfahren.
Im Rahmen einer weiteren Kampagne - "Know your Rights!" - organisiert die ÖH Informationsveranstaltungen für Studierende zu ihren Arbeitsrechten. Hintergrund sind die häufig prekären Arbeitsbedingungen in studentischen Jobs, auf die die ÖH verstärkt aufmerksam macht.
ARCHIV - 15.04.2015, Rheinland-Pfalz, Mainz: Studierende sitzen in einem Hörsaal. (zu dpa: «So kommen Erstsemester an der Universität klar») Foto: Fredrik von Erichsen/dpa/dpa-tmn +++ dpa-Bildfunk +++