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Neues Laborfleisch aus Zürich kommt Rindfleisch näher als zuvor

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Bis ein solches Fleisch auf den Markt kommt, wird es noch dauern (Symbolbild)
©APA, BARBARA GINDL
Zürcher Forschende haben im Labor dicke Muskelfasern aus Rinderzellen gezüchtet, die echten Muskeln deutlich näherkommen als bisherige Versuche. Die neue Methode geht laut der ETH Zürich auf Grundlagenforschung zur Behandlung von Muskelerkrankungen zurück. Es seien darin dieselben Gene und Proteine aktiv wie in natürlichem Rindermuskelgewebe, und es ziehe sich wie sein natürliches Vorbild zusammen, hieß es von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich am Dienstag.

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Die Wissenschafter nutzen dafür Vorläuferzellen, die Muskelfasern bilden, sogenannte Myoblasten. Diese lassen sich mit einer Biopsie von einer lebenden Kuh gewinnen. Schon zuvor züchteten Forschende im Labor aus Rinder-Myoblasten Muskelfasern. Allerdings waren diese nach einer anderen Methode hergestellten Fasern in der Regel ziemlich dünn, so die Hochschule. Nun haben ETH-Forschende aus solchen Vorläuferzellen ein 3D-Muskelgewebe mit dicken Fasern erzeugt. Ein spezieller Molekül-Cocktail bringt Vorläuferzellen dazu, sich zu funktionsfähigen Muskelfasern zu entwickeln.

Der Cocktail wurde vor Jahren entwickelt, um Muskelzellen außerhalb des Körpers wachsen zu lassen für die Therapie von Erbkrankheiten, bei denen Muskeln abgebaut werden. Darin sind laut der ETH dieselben Gene und Proteine aktiv wie in natürlichem Rindermuskelgewebe, und es zieht sich wie sein natürliches Vorbild zusammen. Der Fachwelt haben die Forschenden ihre neue Entwicklung im Fachblatt "Advanced Science" vorgestellt.

Bis solches Laborfleisch auf den Markt kommt, wird es laut der Hochschule aber noch dauern. Bisher haben die Forschenden nur wenige Gramm des Fleisches hergestellt.

Bevor daraus marktfähiges Laborfleisch entsteht, muss laut den Forschenden das Zellkulturmedium weiter optimiert werden, damit es kostengünstiger wird und sicherer für den menschlichen Verzehr. Außerdem muss noch erforscht werden, wie diese Fasern in größeren Mengen produziert werden können. Bevor neuartige Lebensmittel in die Läden kommen, müssen sie außerdem lange und aufwendige Zulassungsprozesse durchlaufen.

SALZBURG - ÖSTERREICH: FOTO: APA/BARBARA GINDL

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