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Nach Funden von nahezu 100 kleinen Meeressauriern im Kärntner Gitschtal sei beim aktuellen "Hauptdarsteller", der mit 1,15 Metern größten je in Österreich gefundenen Flossenechse, schnell klar gewesen, "dass das wahrscheinlich etwas Neues ist", erklärte Paläontologe Alexander Lukeneder vom Naturhistorischen Museum (NHM) Wien im Gespräch mit der APA. "Für Österreich und Europa ist das sehr bedeutsam", verglich Lukeneder die Funde mit ähnlichen Vorkommen von gut erhaltenen Meeresreptilien am Schweizer Monte San Giorgio. Die "Kultstätte für Paläontologen" sei aufgrund seiner Bedeutung zum UNESCO-Welterbe erklärt worden.
Außergewöhnlich war den Angaben zufolge das sehr gut erhaltene Skelett, das man in mehr als 2.000 Arbeitsstunden aus dem Gestein freigelegt hat. Anschließend wurde ein maßstabsgetreues 3D-Modell erzeugt und zur Untersuchung an verschiedene Institutionen versendet, um das Fossil nicht transportieren zu müssen. Das Team um Studienleiterin Nicole Klein vom Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart hat daraufhin festgestellt, dass es sich um eine neue Art aus der Gruppe der Flossensaurier handelt, die vor etwa 240 Millionen Jahren lebten, als Kärnten noch Teil eines tropischen Flachmeeres war. Das Tier trägt nun den Namen "Carinthiasaurus kandutschii", benannt nach dem Bundesland und dem Entdecker, dem Geologen Georg Kandutsch, und ist im Biosphärenpark-Zentrum Nockalmhof zu sehen.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/Georg Kandutsch