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Das ist die bisher höchste Beteiligung an der jährlichen Abstimmung gewesen, berichtete die GSÖD, und sie führte zu insgesamt 135.351 Stimmen in insgesamt fünf Kategorien. Neben den drei gekürten Worten galt es noch die beiden Sprüche zu bestimmen: "Nur wer innerlich brennt, kann leuchten" - ein Hinweis des neuen Erzbischofs von Wien, Josef Grünwidl - wurde dabei zum positiven Sieger des Jahres.
Auch der negative Spruch hat einen Bezug zur katholischen Kirche und lautet: "Wir schieben ihn ab, wenn er aus seinen Klostermauern kommt." Die Aussage stammt von FPÖ-Obmann Herbert Kickl und war an den Erzbischof von Salzburg, Franz Lackner, gerichtet. Dieser hatte laut GSÖD-Jury davor gewarnt, Religion parteipolitisch zu vereinnahmen und sich dabei indirekt auf die FPÖ bezogen. Kickl sicherte sich so zum zweiten Mal infolge den Sieg in dieser Kategorie, 2024 schaffte er es mit der Vaterunser-Abwandlung "Euer Wille geschehe".
Bei der Wahl der drei Worte war das omnipräsente Jugendwort "6 7 (six seven)" mit 50 Prozent der eindeutigste Sieger. Die GSÖD in Graz beschrieb es als "ein Kommunikationssignal, das von jungen Menschen verwendet wird, um ihre Zugehörigkeit zu einem Trend oder einer (Online-)Community zu signalisieren (in Verbindung mit einer bestimmten Handbewegung)." Mit dem Gebrauch gebe man sich "als Teil der Gruppe zu erkennen, als Insider, der den Schmäh kennt und versteht."
Das Unwort "Rabattpickerl" siegte mit 27 Prozent der Stimmen, und gilt laut GSÖD als "irreführender Ausdruck, weil Kaufleute die Rabatte im Vorhinein hineinkalkulieren, wie aus einem Interview mit einem leitenden Angestellten einer Handelsfirma in den Salzburger Nachrichten hervorgeht." Die Kundinnen und Kunden hätten diese Marketing-Strategie aber offensichtlich durchschaut, was zu empörten Reaktionen und Diskussionen sowie zu großer medialer Aufmerksamkeit führte, hieß es. Die Wahl wurde von der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch in Graz mit Unterstützung der APA - Austria Presse Agentur durchgeführt.
Die WM-Qualifikation des österreichischen Herren-Fußballteams sorgte heuer zudem dafür, dass es einen "jurygewählten Spruch des Jahres" gibt. Dieser lautet "Das Crazy Oida" und stand auf einem Plakat, mit dem sich das ÖFB-Team nach dem Schlusspfiff beim entscheidenden Spiel gegen Bosnien-Herzegowina am 18. November gezeigt hat. Nachdem diese Worte aber erst nach dem Abstimmungsstart bekannt wurden, entschloss sich die Jury für einen Sonderweg zur Ehrung.
"Elch Emil" (28 Prozent), Mitte August für kurze Zeit Wahlösterreicher und Medienstar, ist bereits weitergezogen: Nachdem das Tier am 22. September aufgrund seiner Annäherung an ein Autobahnkreuz in Oberösterreich betäubt und in den Böhmerwald transportiert wurde, hat er dem Land den Rücken gekehrt und trabte in den tschechischen Teil des Naturschutzgebiets.
(Service - Weitere Infos unter https://oewort.at/aktuelles-wort-des-jahres/)