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Kostenlose Herpes Zoster-Impfung gestartet

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++ ARCHIVBILD ++ Gürtelrose-Impfung wird ab 60 gratis
©APA, dpa, Stefan Puchner
Die kostenlose Impfung gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) ist angelaufen. Die ersten 100.000 Dosen der Vakzine wurden bereits abgerufen, weiterer Impfstoff soll noch im November folgen. Auch damit werde das kostenlose Impfprogramm für Erwachsene wesentlich ausgeweitet, betonte Sozial- und Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) am Mittwoch bei einer Praevenire-Pressekonferenz in Wien.

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"Wir haben ab sofort mit der bereits vorhandenen Influenza-Impfung auch die kostenlose Impfung gegen die Gürtelrose und gegen Pneumokokken - unabhängig davon, wie viel Geld die Menschen im Börsel haben", sagte Schumann. Das sei "ein Meilenstein". "Ein Drittel der Menschen erkrankt (im Laufe des Lebens; Anm.) an einer Gürtelrose." Deshalb sei es ein großes Anliegen und Projekt von Bund, Bundesländern und Sozialversicherung, für den entsprechenden Impfschutz zu sorgen. "Die Finanzierung ist bis Ende 2028 gesichert", sagte die Ministerin. Insgesamt würden für die kostenlosen Impfungen in Österreich bis dahin 450 Millionen Euro bereitgestellt.

Die Impfung gegen eine Reaktivierung der Varizellen-Erreger besteht aus zwei Immunisierungen im Abstand von zwei bis sechs Monaten. Kostenlos ist das jetzt generell für alle Erwachsenen im Alter über 60 Jahren und für Risikopersonen ab 18 Jahre. Das sind vor allem Menschen mit schweren Grunderkrankungen, Immungeschwächte, Personen mit Autoimmunerkrankungen (z.B. rheumatoider Arthritis), Krebskranke (z.B. auch unter Chemotherapie), Menschen nach Organtransplantationen etc. Herpes Zoster entsteht, wenn durch eine Schwächung des Immunsystems die Erreger der Feuchtblattern (Varizellen) reaktiviert werden und damit die Gürtelrose verursachen.

Am gefürchtetsten sind im Rahmen der Erkrankung anhaltende und teilweise schwere Nervenschmerzen, die oft nur schlecht behandelt werden können. "Die wesentlichste Komplikation ist diese 'postherpetische Neuralgie'. Sie betrifft 30 Prozent der über 50-Jährigen, 50 Prozent der über 60-Jährigen und 70 Prozent der über 70-Jährigen mit Herpes Zoster." 20 Prozent dieser Erkrankten leiden an diesen Schmerzen länger als ein Jahr, 45 Prozent berichten von täglichen Beschwerden. "Bei bis zu 40 Prozent der Patienten sind die Schmerzen nicht ausreichend gut behandelbar", erläutert der Päsident der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV), Robert Mülleger. Umso mehr sollte Gürtelrose laut den Aussagen bei der Pressekonferenz des Praevenire Gesundheitsforums per Impfung verhindert werden. Mülleger: "Nach elf Jahren beträgt die Schutzrate noch mehr als 80 Prozent."

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