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Kleinere Klassen trotz Aus der Klassenschülerhöchstzahl

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An AHS und BMHS seither weniger Schüler
©APA, dpa, Marijan Murat
Mit dem Schuljahr 2018/19 wurde in Österreich die Klassenschülerhöchstzahl abgeschafft. Davor durften maximal 25 bzw. an AHS-Oberstufen und BMHS 30 Kinder und Jugendliche in einer Klasse sitzen, seither darf die Schulleitung entscheiden. Per Verfassung dürfen es jedoch im Schnitt pro Bundesland nicht mehr als 25 Schüler pro Klasse sein. Volks- und Mittelschulklassen sind seither geringfügig größer, an AHS und BMHS sind die Klassen im Schnitt sogar kleiner geworden.

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Die früheren Klassenschülerhöchstzahlen wurden laut der Publikation "Bildung in Zahlen 2023/24" der Statistik Austria in Volks- und Mittelschulen nur vergleichsweise selten überschritten. In den AHS-Unterstufen saßen zuletzt allerdings 46 Prozent der Schülerinnen und Schüler in einer Klasse mit mehr als 25 Jugendlichen. An den AHS-Oberstufen besuchte jeder Vierte eine Klasse mit über 30 Jugendlichen, in BMS und BHS waren es vier von zehn. Allerdings wurden die Klassenschülerhöchstzahlen auch lange vor der Gesetzesänderung längst nicht überall eingehalten, wie etwa der Rechnungshof in einem Bericht bereits für das Schuljahr 2008/09 gezeigt hat.

Im letzten Jahr vor der Umstellung (2017/18) teilten sich laut Statistik Austria in Volksschulen im Schnitt 18,7 Schülerinnen und Schüler ein Klassenzimmer, zuletzt waren es 18,9. An den Mittelschulen stieg die Zahl seither von 20,1 leicht auf 20,4. In den AHS hingegen wurden die Klassen trotz gestiegener Schülerzahlen kleiner (23,1 statt zuvor 23,4). In den BMHS, wo es über die Jahre einen Schülerrückgang gab, gingen die Zahlen sogar recht deutlich zurück: An den Berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) sank die Zahl von 22,2 auf 21,4, an den Berufsbildenden höheren Schulen (BHS) von 24,0 auf 22,8.

In der Praxis können die Klassengrößen allerdings je nach Standort deutlich variieren: So gibt es in den Ballungsräumen in allen Bundesländern "sehr große Klassen" und "am Land sehr kleine", wie unlängst Martin Netzer, Generalsekretär im Bildungsministerium, eingeräumt hat. Das zeigt sich auch im Vergleich der durchschnittlichen Klassenschülerzahlen pro Bundesland. Diese reichen etwa an den Volksschulen von 16,9 Kindern pro Klasse im Burgenland bis zu 21,8 in Wien, ähnlich groß ist die Schere zwischen den beiden Bundesländern in den Mittelschulen. In der AHS-Unterstufe sitzen laut Statistik in den Salzburger Klassen die meisten Schüler (25,2), die wenigstens sind es auch hier im Burgenland (23,1).

Im internationalen Vergleich liegt Österreich laut einer OECD-Erhebung bei den Klassengrößen in etwa im Schnitt von 22 erfassten EU-Ländern. Beim Betreuungsverhältnis - der Zahl der Schüler pro Lehrperson - befindet sich Österreich laut der OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" im Volksschulbereich im EU-22-Schnitt, bei AHS-Unterstufe und Mittelschule sogar deutlich darunter (8,6 Schüler pro Lehrperson gegenüber 10,9).

ILLUSTRATION - 24.01.2020, Baden-Württemberg, Sinsheim: Ein Lehrer unterrichtet in einem Klassenzimmer einer Realschule. Trotz wachsender Aufgaben und Tausender unbesetzter Stellen an den nordrhein-westfälischen Schulen verbessert sich laut Schulministerium kontinuierlich die Personalsituation. (zu dpa: «Schulministerium: Lehrerlücke verringert sich») Foto: Marijan Murat/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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