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Datensätze aus Deutschland zeigten, dass sich im Schnitt "33.000 Patientenjahre pro Jahr" dazugewinnen ließen, wenn alle Tumorpatienten ausschließlich nur noch in Tumorzentren behandelt würden, sagte der Direktor der Innsbrucker HNO-Klinik, Benedikt Hofauer, bei einem Pressegespräch. Die Gründe dafür seien mannigfaltig, vor allem aber sei die "Interdisziplinarität" bei solchen Zentren der Hauptgrund dafür. "Jede Behandlung und jede Empfehlung für den Patienten wird fächerübergreifend analysiert und besprochen", strich Hofauer heraus.
Zudem werde in solchen zertifizierten Zentren die "Qualität der Diagnose, der Behandlung und der Nachsorge objektiv bewertet", erklärte die interimistische Direktorin der MKG-Universitätsklinik, Carolin Götz. Hinzu komme, dass Patientinnen und Patienten dort Zugang zu Studien hätten und damit auch früher neue Medikamente erhalten würden, führte sie aus. Daraus resultiere beispielsweise, dass "neue Immuntherapien" zum Einsatz kämen, die sich bereits vor der eigentlichen Behandlungsphase positiv auswirkten, so Götz.
Der 2023 begonnene und mit 2025 beendete, durchaus komplexe Weg zur Zertifizierung sei auch deshalb der absolute richtige gewesen, da Kopf-Hals-Tumore weltweit an sechster Stelle der häufigsten Krebserkrankungen stünden, strich Direktorin Götz heraus. Jährlich erkrankten beispielsweise 200 Personen in Tirol an dieser Tumorart und würden zum Teil erst "in sehr fortgeschrittenem Stadium vorstellig", was wiederum besondere Herausforderungen für die präoperative Phase, die Therapie und die Operation selbst darstelle.
Das Thema Tumorerkrankungen sei generell und so auch im Bundesland Tirol nach wie vor von höchster Relevanz, sagte Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP): "In Tirol gibt es etwa 1.400 Betroffene." Besonders HNO-Tumore hätten "massive Auswirkungen" für die Patienten. Im nunmehr zertifizierten Kopf-Hals-Tumorzentrum in der Landeshauptstadt ließe sich bestmöglich damit umgehen.