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Auf Basis einer EU-Verordnung aus dem Jahr 2021 ist das "Gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen" (EuroHPC) ins Leben gerufen worden. Weil seit damals auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz jedoch gewaltige technische Fortschritte vonstatten gingen, musste die Verordnung angepasst werden. Mit der Änderung wird das EuroHPC mit der erforderlichen Rechtsgrundlage ausgestattet, die zur Gründung von KI-Gigafabriken in Europa notwendig ist. Die neue Verordnung kann in Kraft treten, nachdem auch das Europäische Parlament - wahrscheinlich nächste Woche - seine Meinung dazu abgegeben hat.
Holzleitner unterstrich, dass die KI-Gigafabriken erforderlich seien, "um als Europäische Union bereit zu sein für all' das, was als Rechenleistung benötigt wird". Würde Wien den Zuschlag für eine KI-Gigafabrik erhalten, hätte dies laut Holzleitner einen "großen Effekt" auf die Wissenschafts- und Forschungs-Community, "letzten Endes vermutlich aber auch auf die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs", so die Ministerin. Für die fünf Standorte gibt es EU-weit 77 Bewerbungen.
Die dänische Wissenschaftsministerin Christina Egelund als Vertreterin der Ratspräsidentschaft hielt KI-Gigafabriken für "enorm wichtig" im weltweiten Technologie-Wettbewerb. "Wir schulden den Europäern eine gewichtige Antwort zu amerikanischen und chinesischen Stärken in diesem Bereich", so Egelund. Die etwa 20 Milliarden Euro schwere Finanzierung der KI-Fabriken soll über EU-Gelder, Gelder der Mitgliedsstaaten und private Investoren erfolgen. Auch das ist in der Verordnung festgehalten. Ebenso ermöglicht sie die Umleitung nicht verwendeter EU-Mittel in KI-Gigafactory-Projekte.
Im Hinblick auf das Forschungsrahmenprogramm 2028-2034 ("Horizon Europe") pochte Holzleitner auf einen Schwerpunkt der "Friedens-, Konflikt- und Demokratieforschung". Sie erinnerte daran, dass die Europäische Union nicht zuletzt als Friedensprojekt gegründet wurde. Als EU sei es heutzutage sehr notwendig, sich damit zu beschäftigen, "wie wir Frieden, Konflikte, Demokratie erforschen können, wie wir Lösungen finden können". Reine Verteidigungs- und militärische Forschung "lehnen wir ab", so die Ministerin. Es gebe bereits viel Zuspruch von anderen Mitgliedsländern. Österreich habe bereits eine Initiative gestartet und im Dezember einen ersten virtuellen Austausch mit Mitgliedsländern und Forschern gepflegt.
++ THEMENBILD ++ Projekt Zukunftsbild: Ein Blick in ein Modell eines neuronalen Netzwerkes im Technischen Museum Wien, fotografiert am 25. März 2024. Künstliche Neuronale Netze sind Algorithmen, die dem menschlichen Gehirn nachempfunden sind und in Machine-Learning-Anwendungen in verschiedenen Bereichen der KI eingesetzt werden.





