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Christine Wagenlechner vom Zentrum für Medical Data Science der MedUni Wien und ihre Co-Autoren haben ihre Forschungsergebnisse am Mittwoch, in "Scientific Reports" veröffentlicht (doi: 10.1038/s41598-025-07360-4). "Die aktuelle Literatur liefert unterschiedliche Ergebnisse zu Morbidität (Krankheitslast; Anm.) und Mortalität nach Covid-19-Krankenhausaufenthalten im Vergleich zu Influenza. In dieser Register-basierten Studie in Österreich verglichen wir die kurz- und langfristigen Ergebnisse nach einem Krankenhausaufenthalt wegen Covid-19 oder Influenza (...)", schrieben die Wissenschafter in der Zusammenfassung.
Die Experten werteten die Daten von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren (1.061 Patienten) aus, die im Zeitraum 2020 und 2021 wegen einer schweren Covid-19-Erkrankung ins Spital kamen. Ihnen wurden die Informationen von 2.781 Influenza-Erkrankten mit stationärem Krankenhausaufenthalt nach Influenza aus den Jahren 2016 bis 2021 gegenübergestellt. Als "Kontrollpersonen" dienten 10.626 Personen aus der Allgemeinbevölkerung (alle Altersklassen) mit Covid-19 und 27.634 mit Influenza-Erkrankungen. Die Nachbeobachtungszeit betrug 430 Tage für Spitalspatienten mit SARS-CoV-2-Infektionen und 1.221 Tage für die Vergleichsgruppe mit Influenza.
Insgesamt zeigte sich aufgrund der Medikationsdaten, dass die Kinder und Jugendlichen, für die eine Krankenhausaufnahme notwendig wurde, offenbar häufiger mehr bereits vorliegende andere Erkrankungen als Personen aus der Gruppe der Allgemeinbevölkerung hatten. "Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung wiesen hospitalisierte Kinder mit größerer Wahrscheinlichkeit eine höhere (bestehende; Anm.) Krankheitslast (durch Vorerkrankungen; Anm.) auf. Es wurde beobachtet, dass Grippepatienten im Allgemeinen jünger waren und häufiger eine Polypharmazie zeigten (mehrfache Arzneimitteleinnahme; Influenzapatienten: 20,86 Prozent versus Covid-19: 15,43 Prozent; Anm.) als Patienten mit Covid-19", schrieben die Autoren.
Kein signifikanter Unterschied sei bei der Dauer der Krankenhausaufenthalte bei Influenza oder Covid-19 festgestellt worden. Dafür war das Risiko einer neuerlichen Krankenhausaufnahme bei den Kindern und Jugendlichen mit schwerem Influenzaverlauf um fast ein Viertel höher als bei Covid-19.
Auf der anderen Seite unterschied sich die insgesamt geringe Sterblichkeit zwischen den beiden Gruppen deutlich. Die Wissenschafter: "Die Krankenhausmortalität (Covid-19: 0,94 Prozent; Grippe: 0,22 Prozent) und die Ein-Jahres-Mortalität (Covid-19: 1,13 Prozent; Grippe: 0,31 Prozent) waren bei Covid-19-Patienten höher, schwere Ereignisse waren jedoch im Allgemeinen selten."
Die Ergebnisse, so die Wissenschafter, legten jedenfalls nahe, dass Covid-19 keinesfalls als mildere Erkrankung als die Influenza angesehen werden sollte. Kinder schienen im Vergleich zu anderen Viren wie Grippe und RSV weniger anfällig für eine Infektion mit Covid-19 zu sein und hätten möglicherweise ein geringeres Risiko für Krankenhausaufenthalte und lebensbedrohliche Erkrankungen. Kinder und Jugendliche wiesen seltener Risikofaktoren wie Komorbiditäten und Fettleibigkeit auf, könnten aber aufgrund von Vorerkrankungen zu den Hochrisikogruppen für schwere Verläufe gehören.
ARCHIV - 22.01.2021, Sachsen, Neuwied: FFP2-Masken liegen in einem Karton. (zu dpa: «Sonderbericht: Spahn handelte «als Team "Ich"»») Foto: Thomas Frey/dpa +++ dpa-Bildfunk +++