News Logo
ABO

Hollywoodstar Gillian Anderson: "Ich vermisse Scully nicht"

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
5 min
Filmmama und -sohn: Evan Peters und Gillian Anderson
©APA, GETTY IMAGES NORTH AMERICA, JESSE GRANT
Mit Donnerstag wird die legendäre Sci-Fi-Reihe "Tron" mit "Ares" im Kino fortgesetzt. Die Frage nach der Rolle der KI in unserer Welt beschäftigt dabei auch Hollywoodstar Gillian Anderson, die in "Tron: Ares" die strenge Mutter von Techmilliardär Julian Dillinger spielt. Sie hoffe, dass die Menschen weiterhin reale Schauspieler KI-generierten Gesichtern vorzögen. "Sonst muss ich mir was anderes suchen. Vielleicht Drinks", zeigte sich die 57-Jährige selbstironisch.

von

Angesichts der rasant voranschreitenden Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz sei sie ambivalent, machte Anderson, als Agentin Scully in "Akte X" zur Sci-Fi-Ikone geworden, gegenüber mehreren Medien deutlich: "Ich bin einerseits optimistisch, was die KI im Bereich der Medizin oder Wissenschaft erreichen kann. Aber bezüglich der Sicherheit bin ich etwas nervös." Die Bedenken ihrer Figur Elisabeth, die in "Tron: Ares" die Rolle des moralischen Gewissens gegenüber ihrem diabolischen Sohn einnimmt, kenne sie als Mutter bezüglich der Zukunft nur bedingt: "Ich habe keine Söhne, die militärische Waffen entwickeln wollen. Aber Ängste hat man natürlich immer."

In jedem Falle sei "Tron: Ares" für sie eine neue Erfahrung gewesen, habe sie doch noch nie an einem gigantischen Set in der Größe eines Flugzeughangars gedreht oder in einer Produktion mit solch einem Budget mitgespielt. Insofern gebe es keinen Abschiedsschmerz gegenüber ihrer Figur der Scully, die Anderson in rund 200 TV-Episoden und zwei Kinofilmen verkörpert hat: "Ich vermisse sie nicht. Ich habe sie so lange gespielt, dass ich glaube, ich habe über sie nichts mehr zu sagen."

Auch Andersons Co-Star Evan Peters, bekannt etwa als Quicksilver aus dem "X-Men"-Franchise oder Serienmörder Jeffrey Dahmer im Netflix-Hit "Monster", hat bezüglich der technologischen Entwicklung seine Bedenken, werde diese doch in der realen Welt ebenso von einzelnen Techmilliardären gesteuert wie in "Tron: Ares": "Die Technologie kann für das Gute oder das Böse verwendet werden. Aber sie ist in den Händen von Dr. Frankenstein."

Apropos Gut und Böse: Gibt es dem 38-Jährigen zu denken, dass er von Produzenten dauernd als Mörder, Irrer oder Horrorkreatur besetzt wird? "Ich habe das nie gezählt, aber wahrscheinlich habe ich ebenso viele gute Jungs wie böse gespielt. Aber die Guten hat einfach niemand gesehen", zeigte sich der US-Amerikaner amüsiert.

Einer, der mitverantwortlich war, dass Peters nun wieder als fanatischer Unternehmenschef Julian Dillinger besetzt wurde, ist der norwegische Regisseur Joachim Rønning, der bereits Filme in den "Pirates of the Caribbean"- oder "Maleficent"-Reihen gedreht hat. "Das ist jetzt ein Film für Erwachsene", freut sich der 53-Jährige über seine Verpflichtung: "Ich bin ein alter Mann und wollte versuchen, etwas zu machen, das näher an meiner eigenen Lebenswelt ist."

Eine echte Herausforderung sei für ihn dabei gewesen, die Balance zwischen der Treue zu den bisherigen Filmen der "Tron"-Reihe zu finden und Neues zu schaffen: "Als Fan liebe ich die nostalgischen Elemente und wollte über den Film hinweg Easter eggs verteilen. Aber als Filmemacher wollte ich natürlich auch originell sein und der Geschichte eine neue Richtung geben." Das Ziel sei dabei stets gewesen, einen kleinen, durchaus plausiblen Ausblick auf eine mögliche technologische Zukunft zu ermöglichen.

Auch er sei dabei durchaus zwiegespalten in Bezug auf Künstliche Intelligenz, die Gefahren aber auch Chancen berge. Im Filmbereich sei er derzeit aber noch sehr entspannt: "Vielleicht bin ich arrogant, aber bis dato beeindruckt mich KI noch nicht so. Mit den Fertigkeiten der Abteilung für visuelle Effekte kann sie nicht mithalten." Man spare allenfalls Geld damit. Aber selbstredend sei das keine Aussage für die Zukunft: "Momentan ist der Mensch der Maschine überlegen. Aber wer weiß, wo wir in ein paar Jahren sein werden."

(Die Fragen stellt u.a. Martin Fichter-Wöß/APA)

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER