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Halbzeit beim Nova Rock mit ESC-Held Baby Lasagna

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Baby Lasagne rockte und erfreute das Prublikum
©APA, FLORIAN WIESER
Halbzeit beim Nova Rock: Am Freitag traf das Rockfestival auf den Song Contest. Baby Lasagna, ESC-Zweiter von 2024, trat bei Hitze auf den Pannonia Fields auf. "Wir haben alle unsere Popsongs rausgeschmissen", sagte der Kroate über seinen Zugang. So ließ der 29-Jährige auch mit Metalsongs aufhören. Am Festivalgelände war die Lage laut Einsatzkräften weiter ruhig. Als Headliner am dritten Tag des Open Airs waren Slipknot, SDP, Thrice und Powerwolf angesagt.

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"Es ist verrückt, vor zwei Jahren wäre ich mit diesem Setting noch vertrauter gewesen, weil ich selbst alle diese Bands höre", erzählte Baby Lasagna, der einst in der Rockband Mantra spielte, im APA-Interview. "Aber zuletzt war ich sehr eng in die Song-Contest-Szene eingebunden. Daher hat mir der Auftritt hier im Vorfeld ein bisschen Angst gemacht." Gestern habe er aber rasch gemerkt, dass die Fans hier keine Berührungsängste haben: "Wer immer spielt, ob Metal oder nicht, wenn es Musik ist, die bewegt, dann sind die Leute auch offen dafür." So wurde auch seine Rockfestival-Premiere als Baby Lasagna von einer beachtlich großen und sehr munteren Schar abgefeiert. Viel Kunstnebel und Feuer untermalten seine Show. Die Metalsongs kündigte er mit Augenzwinkern an: "Metal, so wie wir halt Metal können."

Vor seinem Besuch am Donnerstag am Nova Rock habe er noch nie eine derartige Veranstaltung besucht: "Weil ich dachte, es ist heiß, dicht gedrängt und laut. Da wollte ich lieber zu Hause bleiben. Und es ist wirklich heiß und laut, aber so ein Spaß! Ich habe mir viele Bands angehört und neue Acts entdeckt. Es war perfekt." Vor allem von Motionless in White sei er angetan gewesen, so Baby Lasagna, der an neuen Songs arbeitet. Heute muss der Künstler aus Umag allerdings schnell weg - zur morgigen Hochzeit seines Gitarristen.

Nach zwei Jahren waren auch Lorna Shore wieder in Nickelsdorf zu Gast. Die US-amerikanische Black-Metal-Band hat gerade erst ein neues Album angekündigt, "I Feel the Everblack Festering Within Me" wird im September erscheinen. "Es ist toll, wieder hier zu sein", sagte Gitarrist Adam De Micco im APA-Gespräch. "Beim letzten Mal war es unsere erste Festivalshow, diesmal sind wir schon einige Zeit unterwegs. Da fühlen wir uns definitiv besser." Dem pflichtete auch Sänger Will Ramos bei: "Es hilft einfach, dass wir eine tolle Crew haben. Alles läuft wie von allein. Damals mussten wir so viele Dinge mitbedenken, jetzt geht es für uns einfach darum, eine gute Show abzuliefern."

Und natürlich konnten sich die beiden noch an einige Nova-Rock-Spezialitäten erinnern. "Der Schlamm war einfach überall", lachte De Micco. "Ich wollte mir Disturbed anschauen, aber es war so ungeheuer schwer, überhaupt bis zur Bühne zu kommen, weil du einfach komplett eingesunken bist. Heute ist aber ein wunderbarer Sommertag, der erste für uns tatsächlich." Weniger Gedanken macht sich die Band hingegen über den Slot, heute stehen sie direkt vor Slipknot auf der Bühne. "Das ist aber egal", nickte Ramos und schob lachend nach: "Ich werde wach, gehe zum Catering und frage nur: Wann müssen wir rauf? Nein, ernsthaft: Ich würde sogar gerne noch früher spielen. Im Herzen sind wir alle noch 15-jährige Festivalfans, die einfach eine gute Zeit haben wollen."

Auf der Red Bull Stage startet das Programm mit der heimischen Formation The Attic. Auf seinen Auftritt am Nachmittag freute sich Morgan Francis Parriott alias Call Me Karizma. "Festivals machen Spaß - auch nach dem Auftritt, da mische ich mich gerne unter die Besucher", sagte der 30-Jährige, von Hip-Hop, Punk, Post-Pop und Rock beeinflusst, zur APA. "Es ist cool, wenn man Kontakt zu den Fans hat. Es wäre dumm, nicht in Interaktion mit den Leuten zu treten. Sie sehen dich auf der Bühne und vergessen dich vielleicht schnell wieder. Aber wenn sie mit dir gesprochen und ein Foto mit dir gemacht haben, dann erinnern sie sich zu Hause an dich und erkunden deine Musik." Auch wenn er im Internet sehr aktiv sei, seine richtigen Fans gewinne er bei Auftritten.

In der Nacht hatten die rund 7.000 zusätzlichen Tagesgäste, die extra für Linkin Park angereist waren, die Einsatzkräfte beschäftigt, auch da blieben aber größere Zwischenfälle aus. Weil viele mit dem Auto nach Nickelsdorf gekommen waren, wurde es laut ÖAMTC für die Pannenhelfer eine lange Nacht. Gegen 3.30 Uhr war die Abreise erledigt und es wurde eine "superfriedliche Nacht", sagte ein Polizeisprecher zur APA. Auffällig sei, dass bereits rund 100 gestohlene Handys gemeldet wurden. Von den 30 Geräten, die bei der Festnahme eines mutmaßlichen Handydiebes am Mittwochabend sichergestellt wurden, seien einige schon wieder ihren Besitzern übergeben worden.

Das Rote Kreuz sprach trotz der vielen Tagesgäste ebenfalls von einem "ruhigen Festivaltag". Insgesamt wurden bisher 1.186 Patienten medizinisch versorgt und 49 Personen ins Spital gebracht. Großteils handelte es sich dabei um stumpfe Verletzungen und Frakturen, etwa im Bereich des Knöchels, sowie aufgrund der hohen Temperaturen zunehmend auch um Sonnenstiche, erläuterte Einsatzleiter Jakob Bum. Die Krisenintervention war sechsmal im Einsatz.

(S E R V I C E - www.novarock.at)

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