Die Wirtschaftskammer Kärnten koordiniert ein internationales Kammernetzwerk mit 15 Millionen Menschen. Direktor Meinrad Höfferer erklärt, warum der Wirtschaftsraum Alpe-Adria für die Zukunft der Region zentral ist.
Kärnten ist seit 2007 Teil eines grenzüberschreitenden Verbundes, der regionale Wirtschaftsvertretungen international sichtbar macht. Er erstreckt sich vom Veneto über Südtirol, Friaul-Julisch Venetien, Slowenien und Kroatien bis in die Steiermark. Ihn definiert das „New Alpe Adria. Network of Chambers“, eine Kooperation der Wirtschaftskammern mit dem Ziel, wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, bürokratische Hürden abzubauen und gemeinsame Interessen zu vertreten: „Wir sprechen von einem Wirtschaftsraum mit rund 15 Millionen Menschen und über einer Million Unternehmen“, erklärt Dr. Meinrad Höfferer, Direktor der Wirtschaftskammer Kärnten.
Seit 2019 leitet und koordiniert die WK Kärnten vertreten durch Präsident Jürgen Mandl und Direktor Dr. Höfferer das Netzwerk: „Kärnten übernimmt in diesem Verbund eine strategische Rolle als Vermittlerregion und logistische Schnittstelle“, so Höfferer. Seit dem 22. Mai 2025 präsentiert sich das Netzwerk offiziell in der Vertretung in Brüssel mit einer gemeinsamen Grundsatzerklärung der Kammern zur wirtschaftlichen Zukunft der Großregion. Der Wirtschaftsraum sei nicht Theorie, sondern „gelebte Praxis mit institutionellen Partnerschaften, realen Verkehrsachsen und wirtschaftlichen Austauschstrukturen“, erklärt Höfferer. Die Sprachen Slowenisch und Italienisch als Alltagskompetenzen müssten heute bewusst als Standortvorteil genutzt werden. Durch Infrastrukturprojekte wie der Koralmbahn und durch weitere neue Bahnverbindungen entstehen reale Achsen wirtschaftlicher und kultureller Integration: „Wenn sich nun am Bahnhof Villach/ Fürnitz, der Baltisch-Adriatische-Korridor und die Nord-Süd-Verbindung kreuzen, entsteht dadurch eine einzigartige Chance, die wir aktiv gestalten müssen“, ist Dr. Höfferer überzeugt.
Ein zentrales Thema bleibt der Fachkräftemangel. Unter „carinthia.com/ fachkraefte“ betreibt das Land Kärnten unter Landesrat Schuschnig eine eigene Plattform, der Meinrad Höfferer als Beiratsvorsitzender angehört: „Fachkräftebedarf lässt sich heute nicht mehr regional decken. Wir müssen international denken und bürokratische Barrieren abbauen“, sagt Höfferer. Neben gezielter Zuwanderung gehe es um duale Ausbildung, Mobilität und die Anerkennung von Qualifikationen: „Kärnten und die Steiermark sind exportorientierte Bundesländer. Unsere Zukunft liegt in der aktiven Mitgestaltung europäischer Netzwerke“, so Meinrad Höfferer.