Wo sich die Natur von ihrer fruchtbarsten und köstlichsten Seite zeigt: In der Oststeiermark gibt es feinste Äpfel, Hirschbirnen, Beeren, Kräuter, Kürbisse, Käferbohnen, Weine, ALMO-Rinder und viele andere Spezialitäten. Chocolatière Eveline Wild führte uns zu einigen der besten Betriebe.
Was wäre die Welt ohne Andersdenker? Die Oststeiermark ist reich an solchen Idealisten. Sie füllen den Produktkorb mit einer bunten Auswahl an Köstlichkeiten: Apfel, Hirschbirne, Käferbohne, Kürbis, Kren, Säfte, Weine, Schafkäse, Weizer Berglamm, ALMORind und Pralinen – die Liste lässt sich problemlos verlängern. Produkte, die in der Oststeiermark an allen Ecken und Enden wachsen und bereits zum Markenzeichen geworden sind. Sie alle erzählen Geschichten von der Natur – und den Menschen, von beherzten Produzenten, die aus den Naturschätzen edle Gourmandisen zubereiten.
Eine Botschafterin der kulinarischen Oststeiermark ist Eveline Wild: erfolgreiche Buchautorin, Chocolatière und Patissière, Konditorweltmeisterin und Fernsehköchin im österreichischen und deutschen Fernsehen. Zu Hause ist sie in St. Kathrein am Offenegg im Naturpark Almenland, mit ihrem Partner Stefan Eder führt sie dort das Hotel Der Wilde Eder. Natürlich ist sie auch dort die kreative Kraft für die süßen Seiten des Lebens. Schokolade und vor allem Pralinen sind ihre besondere Leidenschaft. So viele Zutaten wie möglich kommen aus der Oststeiermark. Beispiele? „Der Apfel ist klarerweise gesetzt und natürlich heimische Früchte wie Heidelbeeren und Kirschen aus St. Kathrein.“ Was die gebürtige Tirolerin an der Oststeiermark schätzt? „Mir gefällt der Zusammenhalt der Menschen untereinander. Außerdem die Lebensfreude und natürlich der Genuss – der wird hier wirklich zelebriert.“
Die Vielfalt regionaler Produkte ist groß, drei hervorragende Produzenten stellt sie auf einer oststeirischen Genusstour in nächster Umgebung ihres Zuhauses vor. Erste Station ist der Almenlandwirt Haider in Nechnitz, der Hof liegt auf einem wunderschönen Hochplateau. Aus der biologisch geführten Landwirtschaft kommt das Leitprodukt, das „Haider’s BIO-Beef“. „Die Kälber dürfen ihr ganzes Leben bei der Mutter sein und verbringen den ganzen Sommer auf der Weide. Alles läuft hier artgerecht ab, sogar die Geburt der Kälber passiert ganz natürlich“, erzählen Selina und Julia Harrer, die Töchter des Hauses. Das ganze Tier wird nach der stressfreien Schlachtung verarbeitet und im dazugehörigen Wirtshaus verkocht. Spezialität ist das Dry-aged-Steak.
Beim Moarhofhechtl in Passail treffen wir Petra Schrenk gerade bei der Nudelproduktion. Sieben Eier von eigenen glücklichen Freilandhühnern pro Kilo Hartweizengrieß verarbeitet sie in den Teig. Viel Liebe fließt in 35 verschiedene Sorten. „Die beliebteste ist die Rilli. Beilagennudeln, die sehr gut für Wokgerichte passen. Auch für Gulasch oder Saftschnitzerl sind sie ideal, der Saft bleibt gut an den Nudeln haften.“ Petras Mann Robert mästet übrigens ALMO-Ochsen. „Den ganzen Sommer sind sie auf der Alm. Die Tiere leben hier nicht nur artgerecht, sie erhalten auch die Almlandschaft.“
Bei Tanja und Manfred Macher herrscht bei unserem Besuch Hochbetrieb. Der Obstbau Macher nahe Weiz ist bekannt für seine feinen Produkte aus Birnen, Äpfeln, Brombeeren und Ribiseln. Das Sortiment ist breit: „Wir verarbeiten die Produkte zu Nektar, Sirup, Marmelade, Edelbränden, Likören und Essig“, erzählt Tanja Macher. Eine besondere Spezialität ist der Apfelwein. Sortenrein wird er gepresst, temperaturgesteuert gegärt, gefiltert, im Stahltank ausgebaut und in Flaschen abgefüllt. Für den Frizzante werden zwei Sorten als Cuvée verarbeitet. Herrlich frisch und fruchtig.
Kulinarisch bekannt ist die Oststeiermark aber nicht nur für die vielen Apfelsorten im ApfelLand-Stubenbergsee, sondern auch für die geschützte Hirschbirne aus dem Naturpark Pöllauer Tal, die Kräuter im Wechselland oder das ALMO-Rindfleisch aus dem Naturpark Almenland. Sie ist auch die Heimat der Forellen aus kristallklaren Quellen in der Region Joglland-Waldheimat, des Mulbratls und der Apfeltrüffel aus Weiz. Man findet auch wunderbare Weine aus dem Hartbergerland, Kürbiskernöl und Käferbohnen aus St. Ruprecht/Raab, das Weizer Berglamm und Schafmilchprodukte sowie viele Spezialitäten mehr. Verkosten und kaufen kann man alles bei den Produzenten oder auf den Bauernmärkten, etwa in Gleisdorf.
Sechs Richtige
Der Wilde Eder. Dorf 3, 8171 St. Kathrein/O., https://www.der-wilde-eder.at/
Almenlandwirt Haider. Nechnitz 11, 8163 Fladnitz, https://almenlandwirt-haider.at/
Moarhofhechtl. Haufenreith 56, 8162 Passail, https://www.moarhofhechtl.at/#
Obstbau Macher. Leska 19,8160 Weiz, http://www.obstbau-macher.at
Steirerkraft. Wollsdorf 75, 8181 St. Ruprecht an der Raab, https://www.steirerkraft.com/de/
Römerweinhof. Löffelbach 139, 8230 Hartberg, https://www.erichpoeltlweine.at/