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Der Kreml hatte nach dem Telefonat der beiden Präsidenten mitgeteilt, Putin habe in dem Gespräch eine Reihe von Forderungen der russischen Seite benannt. Unabdingbar sei etwa, dass der Westen keine weiteren Waffen und Geheimdienstinformationen mehr an die Ukraine liefere.
Trump bezeichnete sein Telefonat mit Putin als "großartig". Sie hätten sich fast zwei Stunden lang über viele verschiedene Dinge unterhalten. Auf die Frage, warum Putin einer sofortigen Beendigung der Angriffe auf Energieanlagen zugestimmt habe, nicht aber einer vollständigen Waffenruhe, entgegnete der Republikaner: "Im Moment sind viele Waffen aufeinander gerichtet. Und eine Waffenruhe, ohne noch ein bisschen weiter zu gehen, wäre schwierig gewesen." Auch hier blieb offen, was genau er damit meinte.
Trump sagte weiter, dass Russland im Moment einen Vorteil habe. Er sprach erneut davon, dass Tausende ukrainische Soldaten eingekreist seien. "Das ist nicht gut", so Trump. Die ukrainische Regierung hatte am Wochenende die von Trump übernommene Darstellung Moskaus zurückgewiesen, dass im westrussischen Gebiet Kursk ukrainische Einheiten eingekreist seien. "Aussagen über Tausende ukrainische Soldaten, die eingekesselt sind, sind daher nicht korrekt", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow bei Fox News.
Putin hatte vor mehr als drei Jahren den Krieg gegen das Nachbarland befohlen, um die Ukraine in den russischen Einflussbereich zurückzuzwingen. Gegen die Invasion wehrt sich die Ukraine seither mit westlicher Hilfe. Ihre Truppen sind aber zuletzt an etlichen Frontabschnitten in die Defensive geraten.
Trump sprach in dem Fox-News-Interview auch über das Thema Handel in Kriegszeiten. "Mit Russland haben wir nicht so viel Handel", sagte der 78-Jährige. Aber die Führungen beider Länder würden das gern ändern, ergänzte er. Russland habe etwa seltene Erden und andere Dinge, die die USA brauchen könnten.
Nach Angaben des US-Sondergesandten Steve Witkoff werden weitere Gespräche mit Russland über den Krieg in der Ukraine am Sonntag in der saudiarabischen Stadt Jeddah stattfinden. "Der Teufel steckt im Detail. Wir haben ein Team, das nach Saudi-Arabien reist, angeführt von unserem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und unserem Außenminister Marco Rubio, und ich denke, wir müssen diese Details herausfinden", sagte Witkoff im US-Fernsehsender Fox News.