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Salzburg erhält als erstes Bundesland ME/CFS-Anlaufstelle

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Aktualisiert
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Dreistufiges Versorgungskonzept
©APA, THEMENBILD, HANS KLAUS TECHT
In Salzburg ist am Donnerstag das bundesweit erste Konzept für die flächendeckende Versorgung von Patientinnen und Patienten mit postakuten Infektionssyndromen (PAIS) wie Long Covid oder ME/CFS präsentiert worden. Erste Ansprechpartner bleiben die Hausärztinnen, Hausärzte und Primärversorgungszentren. Für die weiterführende Diagnostik wird am Tauernklinikum Zell am See (Pinzgau) eine Anlaufstelle eingerichtet. Bei äußerst schweren Fällen ist eine Spezialversorgung vorgesehen.

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Die Umsetzung des dreistufigen Plans soll Anfang 2026 starten. "Betroffene haben bis jetzt nicht nur einen langen Leidensweg hinter sich, sondern oft auch einen Spießrutenlauf durchgemacht, bis sie eine Diagnose und eine Form der Therapie bekommen haben", sagte Salzburgs Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) zur APA. "Es gibt sehr unterschiedliche Symptomatiken, dementsprechend individuell sind auch die Behandlungen." Nun sei klar, welche Wege Betroffene nach einer Diagnose in Zukunft gehen können.

Leiter der neuen interdisziplinären Anlaufstelle für das ganze Bundesland wird der Chef der Inneren Medizin im Tauernklinikum, René Wenzel. "ME/CFS ist eine schwere organische Erkrankung, die zu massiver Einschränkung von Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität führt", betonte der Mediziner. Sein Team werde sich auf die Abklärung, Beratung, Betreuung und Begleitung Betroffener spezialisieren.

"Die Anlaufstelle kann Patientinnen und Patienten an das individuell für sie erforderliche Fachgebiet weiter verweisen", erklärte Gutschi. "Das können wiederum niedergelassene Ärzte sein, aber auch die Akutkrankenhäuser im Bundesland." Für besonders schwere chronische Fälle, bei denen ambulante Maßnahmen nicht ausreichend greifen, sei in einem dritten Schritt eine Spezialversorgung vorgesehen, die eng mit stationären Einrichtungen in ganz Österreich vernetzt sei. Zudem soll Telemedizin von Beginn an Teil des ME/CFS-Konzeptes sein. In weiterer Folge ist angedacht, mobile Teams aufzubauen. "Denn viele Betroffene können schlichtweg das Bett nicht verlassen."

Das Projekt soll laufend evaluiert werden und könnte später einmal Grundlage für eine zweite Anlaufstelle im Bundesland für die drei nördlichen Bezirke Tennengau, Flachgau und Stadt Salzburg sein. Denn der Weg von dort nach Zell am See ist mit dem Auto mitunter doch bis zu zwei Stunden lang.

In Salzburg dürften rund 5.000 Personen von PAIS betroffen sein - in Österreich sollen es bis zu 80.000 sein. Finanziert wird das Projekt von Land Salzburg und der ÖGK, für 2026 sind dafür 400.000 Euro budgetiert. Die Ärztekammer unterstützt das Projekt mit Schulungsangeboten für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, damit diese die richtige Basisdiagnostik stellen können.

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