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Vergangene Woche hatten die größten Gewerkschaften des Landes erstmals gemeinsam mit den Studenten gegen die Regierung demonstriert. Am Tag der Arbeit (1. Mai) waren vorige Woche mehrere tausend Menschen in der Hauptstadt Belgrad und in der zweitgrößten Stadt Novi Sad, wo sich das Unglück ereignet hatte, auf die Straße gegangen. Mit den gemeinsamen Protesten gehe der "Kampf" in eine "neue Phase" über, hatte die studentische Protestbewegung im Vorfeld auf Instagram geschrieben.
Das Unglück am 1. November 2024 mit 16 Toten hatte die seit Monaten anhaltende Protestwelle in Serbien ausgelöst. War es zunächst um die Aufklärung der Unglücksursache gegangen, richten sich die nahezu täglichen Massenproteste mittlerweile gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic, dessen Amtsführung und Politik deutlich autokratische Züge aufweist, und die verbreitete Korruption im Land. Getragen werden die Proteste insbesondere von Studierenden. Sie blockierten die Universitäten und organisierten riesige Kundgebungen.
Die serbische Regierung steht wegen der Proteste stark unter Druck. Präsident Vucic bezeichnet die Proteste immer wieder als vom Ausland gesteuert.