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Iran rudert im Streit mit Atomenergiebehörde zurück

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Kooperation laut Araqchi nicht beendet
©AFP, APA, MAURO PIMENTEL
Der Iran will seinem Außenminister zufolge die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA anders als bisher verkündet nicht vollständig einstellen. Die Kooperation sei nicht beendet, sagte Abbas Araqchi der staatlichen Nachrichtenagentur Irna zufolge am Samstag. Alle Aktivitäten der IAEA erfolgten aber über den Nationalen Sicherheitsrat.

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"Die Anfragen der Agentur werden jeweils einzeln im Hinblick auf die Interessen Irans geprüft, bewertet und beantwortet", sagte der Minister. Irans Parlament hatte Ende Juni ein Gesetz verabschiedet, das eine Zusammenarbeit mit der IAEA so lange aussetzt, bis die Sicherheit der iranischen Atomanlagen gewährleistet ist. Wann dies der Fall ist, soll Irans Sicherheitsrat entscheiden. Vor einer guten Woche verließen IAEA-Inspektoren nach der formalen Aussetzung der Kooperation das Land.

"Die Gefahr der Verbreitung radioaktiven Materials und das Risiko der Explosion von Restmunition sind ernst", sagte Araqchi. Der Zugang von IAEA-Inspektoren zu den Atomanlagen habe daher sowohl einen Sicherheitsaspekt als auch einen Aspekt, der die Sicherheit der Inspektoren selbst betreffe.

Israel hatte am 13. Juni einen Krieg gegen den Iran begonnen und landesweit Ziele angegriffen, darunter Atomanlagen. Die USA griffen wenig später in den Konflikt ein und bombardierten drei der wichtigsten Nuklearstandorte. Zuvor hatten Teheran und Washington gut zwei Monate über das iranische Atomprogramm verhandelt. Ziel war eine Begrenzung, um den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern.

Die Zukunft der Atomgespräche ist weiter ungewiss. Der Iran sei nach wie vor für Diplomatie bereit, sagte Araqchi iranischen Medien zufolge. "Allerdings müssen zuvor die anderen Parteien uns gegenüber glaubhaft machen, dass sie wirklich an Diplomatie interessiert sind", sagte Araqchi mit Blick auf ein mögliches Treffen mit den Amerikanern. Seine Regierung werde jedenfalls keinem Abkommen zustimmen, das dem Land die Urananreicherung nicht erlaube, betonte der iranische Außenminister. Zudem müssten sich Gespräche auf das Atomprogramm beschränken und dürften nicht Verteidigungsfragen wie das iranische Raketenprogramm umfassen.

Die Gespräche hatten bereits vor dem Krieg gestockt. Die USA forderten eine vollständige Aufgabe der iranischen Urananreicherung, was für Teheran eine rote Linie ist.

Iran's Foreign Minister Abbas Araghchi gestures during the first plenary session of the BRICS summit in Rio de Janeiro, Brazil, on July 6, 2025. BRICS leaders meeting in Rio de Janeiro on Sunday are expected to decry US President Donald Trump's "indiscriminate" trade tariffs, saying they are illegal and risk hurting the global economy. (Photo by Mauro PIMENTEL / AFP)

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