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"Diese Verbotsentscheidung hat keinerlei Bestand", erklärte der Bürgermeister der Hauptstadt, Gergely Karacsony, auf seiner Facebook-Seite. Er brauche keine offizielle Erlaubnis für die "Pride Parade", weil es sich um eine "städtische Veranstaltung" handle. Der liberale Politiker hatte schon zuvor angekündigt, ein drohendes Verbot umgehen zu wollen.
Die rechtsnationalistische ungarische Regierung schränkt seit Jahren unter dem Vorwand des "Kinderschutzes" die Rechte von LGBTQ-Menschen ein. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
Mitte März hatte das ungarische Parlament eine Gesetzesänderung verabschiedet, die auf ein Verbot der jährlichen Pride-Parade abzielt. Damit werden alle Versammlungen untersagt, die gegen das ungarische LGBTQ-Gesetz verstoßen. Das Gesetz von 2021 verbietet Darstellungen von Homosexualität vor Minderjährigen. Im April stimmte das Parlament zudem für Verfassungsänderungen, die die LGBTQ-Rechte in Ungarn weiter einschränken und ein Verbot der Pride-Parade rechtlich untermauern sollen.
Das Vorgehen gegen die Pride-Parade hat in Ungarn bereits zu Protesten geführt. In Budapest beteiligten sich Tausende Menschen an Demonstrationen und Brücken-Blockaden. An der Pride-Parade wollen auch mehrere EU-Parlamentarier teilnehmen.
(FILES) A participant holds up a made-up portrait of Hungary's President Viktor Orban during the LGBTIQA+ Pride Parade in Budapest on July 23, 2022, in memory of the Stonewall Riots, the first big uprising of homosexuals against police assaults in New York City on June 27, 1969. Hungary police said on June 19, 2025 that they have banned the country's main Pride march from taking place in Budapest on June 28, 2025. (Photo by Ferenc ISZA / AFP)