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Nach Angaben des Augenzeugen Bassam Abu Shaar hatten sich über Nacht tausende Menschen in der Hoffnung versammelt, in der Früh Hilfsgüter von einem von den USA und Israel unterstützten Verteilzentrum zu bekommen. "Gegen 1.00 Uhr begannen sie auf uns zu schießen. Die Schüsse kamen verstärkt von Panzern, Flugzeugen und Quadrocoptern", einer Art Hubschrauber. Wegen der großen Menschenmenge sei eine Flucht praktisch unmöglich gewesen. Verletzte und Tote hätten auf dem Boden gelegen. "Wir konnten ihnen nicht helfen oder wenigstens selbst flüchten."
Die Behörden der militanten Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen haben der israelischen Armee schon mehrfach die Tötung von dutzenden Menschen vorgeworfen, die sich in der Nähe von Verteilzentren für Hilfsgüter versammelt hatten. Anfang März hatte Israel aufgrund der stockenden Waffenruhegespräche eine Blockade für Hilfsgüter für den Gazastreifen verhängt. Erst Ende Mai wurde die Blockade teilweise wieder aufgehoben. Israel steht wegen der verheerenden humanitären Lage in dem Palästinensergebiet international unter Druck. Die UNO warnte jüngst vor einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen.
Die von den USA und Israel unterstützte Hilfsorganisation GHF hatte Ende Mai ihre Arbeit im Gazastreifen aufgenommen und vier Verteilzentren im Süden und im Zentrum des Palästinensergebiets eröffnet. Die UNO und große Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung, der sie vorwerfen, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten. An den Zentren kommt es immer wieder zu Chaos und Gewalt.
In anderen Teilen des Gazastreifens wurden nach Angaben des Hamas-Zivilschutzes am Donnerstag weitere zehn Menschen durch israelischen Beschuss getötet. Drei Menschen kamen demnach in einem Wohngebäude in der Stadt Gaza ums Leben, sieben bei einem Angriff auf das Vertriebenenlager Al-Shati.
A column of smoke erupts following Israeli bombardment of areas east of the Tuffah neighbourhood in eastern Gaza City on June 18, 2025. (Photo by Bashar TALEB / AFP)