von
Aus russischer Sicht seien Deutschland und andere europäische Staaten allgemein nicht neutral. Grundsätzlich sei seine Regierung jedoch offen für Gespräche mit Europa.
Die deutsch-russischen Beziehungen sind auf dem Tiefpunkt. Vor allem Merz steht in Moskau in der Kritik, auf Konfrontation mit Russland aus zu sein. Russland stört sich an den Waffenlieferungen an die Ukraine und warnt besonders davor, Kiew den Marschflugkörper Taurus für Angriffe auf russisches Gebiet zu liefern. Putin sagte nun, dass die deutsche Hilfe keinen Einfluss habe auf den Gang der Kampfhandlungen in der Ukraine.
Die traditionelle Fragerunde Putins mit westlichen Journalisten ging am ersten Tag des St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums (SPIEF) diesmal im sanierten Konservatorium der Millionenmetropole über die Bühne. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, dass Putin im Gespräch mit westlichen Nachrichtenagenturen die russische Position möglichst ungefiltert transportieren wolle.
Russland nutzt das Forum, um sich der Welt zu präsentieren und der vom Westen angestrebten internationalen Isolation zu trotzen. Zudem gilt das SPIEF als Schauplatz für die Umgehung der Sanktionen gegen die Rohstoffmacht. Moskau selbst bezeichnet die Strafmaßnahmen als illegal. Angesetzt ist unter anderem ein Business-Dialog Russland-USA nach der Wiederannäherung beider Länder unter US-Präsident Donald Trump.
In diesem Jahr werde bis Samstag nach Angaben der Organisatoren rund 20.000 Teilnehmer aus 140 Ländern zum größten Wirtschaftsereignis des Landes erwartet. Kremlchef Putin hält an diesem Freitag - wie jedes Jahr - eine wirtschaftspolitische Rede und beantwortet auf einem Podium Fragen.
Trotz der eingeschränkten Wirtschaftskontakte besuchen viele Unternehmer und Redner aus westlichen Staaten das Forum. Zwar verzeichnet Russland dank Kriegswirtschaft und Rohstoffverkäufen weiterhin ein vergleichsweise hohes Wachstum. Zu schaffen machen dem Land aber eine hohe Inflation und ein hoher Leitzins, der Investitionen teuer macht.