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Papst: Sexuellen Missbrauch in katholischer Kirche bekämpfen

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Papst Leo sagt Missbrauch den Kampf an
©AFP, APA, FILIPPO MONTEFORTE
Papst Leo XIV. hat einen Aufruf gegen jede Form von Missbrauch gerichtet, sei dieser sexueller Art oder Missbrauch von Macht oder des Gewissens. Dies geht aus einem Beitrag des Papstes hervor, den er anlässlich des Theaterstücks "Proyecto Ugaz" in Peru beigesteuert hat. Gewidmet ist das Stück Paola Ugaz, einer Journalistin, die für ihre investigative Arbeit über die inzwischen aufgelöste, katholische Bewegung Sodalicio bekannt und deswegen auch verfolgt wurde.

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"Wo immer ein Journalist zum Schweigen gebracht wird, wird die demokratische Seele eines Landes geschwächt", geht aus der persönlichen Botschaft des Papstes hervor, die zum Ende eines Theaterstücks in Lima verlesen wurde. Radio Vatikan berichtete darüber am Samstag. Wichtig sei es, "in der ganzen Kirche eine Kultur der Vorbeugung zu verwurzeln, die keinerlei Form von Missbrauch duldet: weder Machtmissbrauch oder Autoritätsmissbrauch, noch Missbrauch des Gewissens oder der Spiritualität, noch sexuellen Missbrauch".

Realität und Fiktion verschränken sich in dem Theaterstück "Proyecto Ugaz", übersetzt etwa: Ugaz-Projekt, das im Plaza-Theater in Lima bis zum 29. Juni aufgeführt wird. "Proyecto Ugaz" ist Paola Ugaz gewidmet, bekannt in dem südamerikanischen Land für ihre Recherchen gegen eine der früher mächtigsten Bewegungen in ganz Lateinamerika: Sodalicio. Diese Kongregation päpstlichen Rechts wurde von Papst Franziskus am 14. April aufgelöst, in einer seiner letzten Verfügungen vor seinem Tod, wegen Fällen von verschiedenartigem Missbrauch und Korruption in ihrem Inneren - beginnend bei der Führungsspitze und dem Gründer Luis Figari.

Paola Ugaz war eine der ersten Personen, die 2015 mit ihrem Kollegen Pedro Salinas ein Buch veröffentlichte, das die Zeugnisse der Opfer dieser mächtigen Gemeinschaft sammelte. Darauf bezogen sich dann mehrere Maßnahmen der peruanischen Staatsanwaltschaft und interne Ermittlungen bei Sodalicio selbst, bis hin zum Eingreifen von Papst Franziskus, der dem Fall stets große Aufmerksamkeit schenkte.

Ihre Recherchen kosteten Ugaz jedoch Jahre an Anzeigen, Verleumdungen, Angriffen im Privat- und Berufsleben, insbesondere über Soziale Medien. Im November 2022 bat Ugaz Papst Franziskus um Hilfe und Schutz für sich und drei weitere Journalisten. Dieser empfing alle Anfang Dezember desselben Jahres und ermutigte sie auch in ihrer Arbeit.

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