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Der israelische Sender Kan zeigte Aufnahmen von brennenden Autos, dicken Rauchschwaden und zerbrochenen Fenstern an Wohngebäuden. CNN berichtete von Bränden in der Nähe von Bürogebäuden, in denen auch eine Vertretung von Microsoft untergebracht ist. Beersheba war in den vergangenen Tagen bereits wiederholt zum Ziel iranischer Angriffe geworden.
Erneut heulten am Freitag im Süden Israels die Warnsirenen, die Luftabwehr war in der Früh in Betrieb. Kurz darauf teilte die Armee mit, dass die Bevölkerung die Schutzräume wieder verlassen könne. Die Such- und Rettungskräfte seien an einem Ort im Einsatz, wo ein Geschoss niedergegangen sein soll. Kurz zuvor waren laut dem Militär mehrere Drohnen aus dem Iran abgefangen worden.
Die israelische Luftwaffe hat unterdessen nach eigenen Angaben erneut Dutzende Ziele im Iran angegriffen. Mehr als 60 Kampfflugzeuge hätten in der Nacht unter anderem militärische Anlagen zur Herstellung von Raketen sowie das Hauptquartier einer Forschungseinrichtung des iranischen "Atomwaffenprojekts" attackiert, teilte die Armee am Morgen mit.
Im Raum der Hauptstadt Teheran seien mehrere Industrieanlagen zur Raketenproduktion getroffen worden, hieß es. Das Gebiet habe als ein zentrales Industriezentrum des iranischen Verteidigungsministeriums gedient. Zudem sei eine Anlage zur Herstellung einer wichtigen Komponente für das iranische Atomwaffenprogramm ins Visier genommen worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Auch mehrere Raketensysteme wurden angeblich zerstört. Die Anlagen in den Gebieten von Teheran und Isfahan seien auf Flugzeuge der israelischen Luftwaffe gerichtet gewesen und hätten deren Betrieb stören sollen, teilte das Militär mit. Mit den Angriffen plane die Luftwaffe, ihre Handlungsfreiheit im iranischen Luftraum auszuweiten. "Kampfjets und andere Flugzeuge der israelischen Luftwaffe operieren weiterhin ungehindert im iranischen Luftraum und greifen militärische Ziele des iranischen Regimes im West- und Zentraliran an", hieß es vom Militär weiter. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuletzt von einer "vollen Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran" der Luftwaffe gesprochen.
Der Krieg zwischen den beiden Erzfeinden geht in die zweite Woche. Seit vergangenen Freitag attackieren die israelischen Streitkräfte immer wieder Ziele in der Islamischen Republik, während die iranischen Streitkräfte ihrerseits Raketen und Drohnen auf den jüdischen Staat abfeuern.
Erklärtes Kriegsziel der Atommacht Israel ist es, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern und gegen sein Raketenarsenal vorzugehen. Die Führung in Teheran hingegen dementiert seit Jahren, den Bau von Kernwaffen anzustreben - und pocht auf das Recht, Atomkraft für friedliche Zwecke zu nutzen.