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Offenbar wieder Tote bei Verteilungszentrum in Gaza

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Wegen des "großen Andrangs" schloss die GHF die Zentren
©AFP, APA
In der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe im Gazastreifen soll es nach palästinensischen Angaben erneut Tote durch israelische Schüsse gegeben haben. Medizinische Kreise im Nasser-Krankenhaus meldeten, mindestens vier Menschen seien unweit eines solchen Zentrums in der Nähe von Rafah im Süden des Gazastreifens getötet worden. Laut Augenzeugen hat sich der Vorfall ungefähr einen Kilometer vom Verteilungszentrum entfernt ereignet.

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Die israelische Armee erklärte, mehrere Verdächtige hätten sich in der Nacht zum Sonntag im Gebiet der Stadt Rafah den Truppen genähert. Nach der Anweisung, sich zu distanzieren, hätten die Soldaten Warnschüsse abgegeben. Nach Angaben des Militärs wurden die Schüsse in einem Gebiet abgegeben, das derzeit als "aktive Kampfzone" gilt. Der Armee liegen demzufolge Berichte über "verletzte Menschen" vor.

Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) öffnet heute wieder eines ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Zentrum Gazas. Das teilte die Stiftung am frühen Samstagmorgen auf ihrer arabischen Facebook-Seite mit. Zuvor hatte es geheißen, es würden ab Mittag zwei Zentren in Rafah im Süden geöffnet. Am Vortag waren die Hilfszentren der GHF nach eigenen Angaben wegen "direkter Drohungen" der islamistischen Hamas weiter geschlossen.

Wegen des "großen Andrangs" hatte die GHF am Freitag die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren in Gaza verkündet. Drohungen der Hamas hätten auch am Tag darauf eine Öffnung unmöglich gemacht, "ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden". Vor rund zwei Wochen hatte Israel die Blockade der Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelockert. Die Verteilung von Hilfsgütern wurde von der GHF übernommen.

Die Organisation umgeht dabei Hilfsorganisationen der UNO und anderer Initiativen. Ihr wurde vorgeworfen, sie gefährde dabei Zivilisten und verstoße gegen Standards neutraler Hilfe. Israel will dagegen nach eigenen Angaben verhindern, dass die Hamas sich die Hilfslieferungen aneignet.

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