News Logo
ABO

Israels Generalstabschef: Einsatz in Stadt Gaza beginnt bald

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Demonstranten blockierten zahlreiche Straßen
©AFP, APA, MENAHEM KAHANA
Die Ausweitung des Gaza-Kriegs und der Einsatz gegen die islamistische Hamas in der Stadt Gaza sollen nach Worten des israelischen Generalstabschefs Ejal Zamir bald beginnen. Bei einem Besuch von Truppen im Gazastreifen sagte der Militärchef nach Angaben der Armee: "Heute genehmigen wir den Plan für die nächste Phase des Krieges." Man wolle die Schläge gegen die Hamas verstärken, "bis zu ihrer entscheidenden Niederlage".

von

Die Armee werde "dabei alle ihre Fähigkeiten einsetzen - zu Land, in der Luft und zur See", ergänzte Zamir. Die bisherigen Einsätze hätten ihre Ziele erreicht. "Die Hamas verfügt nicht mehr über die Fähigkeiten, die sie vor Beginn der Operation hatte, wir haben ihr einen schweren Schlag versetzt", sagte er. Gleichzeitig betonte er, die israelische Armee habe "die moralische Pflicht, die Geiseln nach Hause zu bringen - sowohl die Lebenden als auch die Gefallenen".

Der Plan zur Ausweitung des Gaza-Kriegs sieht die Einnahme der Stadt Gaza und zentraler Flüchtlingslager zur Zerschlagung der Hamas vor. Zamir hatte nach Medienberichten vor großen Risiken des Plans für Soldaten und verbliebene Geiseln gewarnt, am Ende aber Planungen zur Erfüllung der Vorgaben der politischen Führung des Landes eingeleitet.

Mit Streiks und Protesten haben unterdessen zahlreiche Israelis ihre Solidarität mit den Geiseln zum Ausdruck gebracht, die seit fast zwei Jahren von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. Demonstranten blockierten zahlreiche Straßen im Land, darunter auch eine zentrale Schnellstraße in der Küstenmetropole Tel Aviv. Sie schwenkten blau-weiße israelische Nationalflaggen sowie gelbe Fahnen, die Solidarität mit den Geiseln symbolisieren.

Die Demonstranten forderten die Beendigung des Gaza-Kriegs und die sofortige Freilassung der Hamas-Geiseln. Zudem riefen sie die israelische Regierung dazu auf, ihre Entscheidung rückgängig zu machen, Gaza und andere Gebiete im Gazastreifen einzunehmen.

Die Organisation der Geiselangehörigen hatte für Sonntag - dem Beginn der israelischen Arbeitswoche - zu einem landesweiten Streik aufgerufen. Man werde "das Land zum Stillstand bringen", sagte Einav Zangauker am Samstagabend bei einer Kundgebung - ihr Sohn Matan ist eine von 20 lebenden Geiseln im Gazastreifen. Der mächtige Gewerkschaftsdachverband Histadrut schloss sich dem Streik allerdings nicht an.

Bei einer Demonstration in Tel Aviv sprach am Samstagabend erstmals auch die Schwester eines Agrarstudenten aus Nepal, der bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 ebenfalls in den Gazastreifen verschleppt worden war. Seit zwei Jahren habe man kein Lebenszeichen von ihm erhalten, sagte sie unter Tränen. Von insgesamt 50 Verschleppten sind nach israelischen Informationen nur noch 20 am Leben.

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER