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Israelische Armee greift Ziele im Südlibanon an

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Libanons Präsident Joseph Aoun ist empört
©ALEXI J. ROSENFELD, APA, GETTY IMAGES NORTH AMERICA
Die israelische Armee hat in der Nacht auf Samstag erneut Ziele im Libanon angegriffen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei dem Angriff im Gebiet von Al-Msayleh ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt. Libanons Präsident Joseph Aoun sprach von einem "abscheulichen israelischen Angriff auf zivile Einrichtungen - ohne Rechtfertigung oder Vorwand".

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Aoun erklärte, der Angriff wiege besonders schwer, da er unmittelbar nach der Einigung auf das Waffenstillstandsabkommen für den Gazastreifen erfolgt sei. Die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, israelische Kampfflieger hätten zehn Angriffe auf ein Gelände mit Planierraupen und Baggern geflogen.

Israels Armee teilte mit, die Truppen hätten "terroristische Infrastruktur" der Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon "getroffen und vernichtet". Dort seien schwere Maschinen zur "Wiederherstellung terroristischer Infrastruktur" eingesetzt worden.

Zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz gilt seit November vergangenen Jahres ein Waffenstillstand. Beide Seiten beschuldigen sich jedoch, dagegen zu verstoßen. Zuletzt hatte die israelische Armee ihre Angriffe im Libanon verstärkt. Ziel sind nach ihren Angaben stets Mitglieder und Stellungen der pro-iranischen Miliz.

Die Hisbollah, deren erklärtes Ziel die Vernichtung Israels ist, hatte unmittelbar nach dem Beginn des Gazakriegs im Oktober 2023 mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Die israelische Armee reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Libanon und später mit einer Bodenoffensive.

Die Hisbollah ist die einzige Gruppierung im Libanon, die nach dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 ihre Waffen behalten hatte. Die vom Iran unterstützte Miliz lehnt eine Entwaffnung strikt ab und begründet dies mit den Angriffen der israelischen Armee. Israel macht seinerseits die Entwaffnung der Hisbollah zur Bedingung für das Ende seiner Angriffe im Libanon.

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