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Israel attackiert Ziele nahe syrischem Präsidentenpalast

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Israels Premierminister Netanyahu ließ Ziele in Syrien attackieren
©AFP, APA, POOL, ABIR SULTAN
Israel hat Ziele nahe des syrischen Präsidentenpalastes in Damaskus angegriffen. Kampfflugzeuge hätten die Umgebung des Palastes getroffen, erklärte die israelische Armee am Freitag. "Dies ist eine klare Botschaft an das syrische Regime. Wir werden nicht zulassen, dass Truppen südlich von Damaskus geschickt werden oder die drusische Gemeinschaft bedroht wird", hieß es in einer Stellungnahme von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Verteidigungsminister Israel Katz.

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Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, deren Mitglieder vor allem in Syrien, Israel, Jordanien und im Libanon leben. In Israel dienen viele Drusen freiwillig in der Armee - der jüdische Staat sieht sie als Verbündete.

In der Nacht zu Dienstag hatten in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus Kämpfe zwischen regierungsnahen Truppen und drusischen Kämpfern begonnen, nachdem Aktivisten zufolge in Online-Netzwerken eine islamfeindliche, "einem Drusen zugeschriebene" Audioaufnahme veröffentlicht wurde. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden binnen zwei Tagen mehr als hundert Menschen getötet.

Der religiöse Anführer der syrischen Drusen sprach am Donnerstag von einer "Völkermordkampagne". Diese sei "durch nichts zu rechtfertigen", erklärte Scheich Hikamt al-Hidschri. Er rief "internationale Kräfte" zum Eingreifen auf, um "den Frieden aufrechtzuerhalten und den Fortgang dieser Verbrechen zu verhindern".

In Syrien leben etwa 700.000 Drusen. Die aus dem Islam hervorgegangene religiöse Minderheit macht etwa drei Prozent der syrischen Bevölkerung aus. Die neue syrische Führung hat wiederholt versichert, die Minderheiten im Land schützen zu wollen. Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa gibt sich seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Bashar al-Assad Anfang im Dezember durch seine islamistische HTS-Miliz betont gemäßigt. Im März kam es jedoch in vorwiegend von Angehörigen der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnten Regionen zu Massakern an Zivilisten.

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