von
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran vor fast drei Wochen hatte Irans politische und militärische Führung Verhandlungen mit dem Westen noch eine klare Absage erteilt. Als Grund nannten iranische Regierungsvertreter vor allem mangelndes Vertrauen, nachdem Israel den Erzfeind Iran kurz vor einer neuen Verhandlungsrunde mit den USA massiv aus der Luft angegriffen hatte. Damit sollte verhindert werden, dass der Iran an in nächster Zeit an Atomwaffen gelangt und die Rolle der Islamischen Republik als Unterstützer bewaffneter Israel-Gegner in der gesamten Nahost-Region bekämpft werden.
Qaempanah warnte nun vor einer Spaltung im Inneren. "Diplomatie und militärische Macht sind beides Werkzeuge, um nationale Rechte zu wahren", schrieb er in dem Artikel. "So wie die Streitkräfte mit Hingabe das Land verteidigen, arbeiten auch Diplomaten rund um die Uhr."
Am Samstag hatte Irans Außenminister Abbas Araqchi im jahrzehntelangen Streit um das iranische Atomprogramm zurückgerudert und gesagt, die Kooperation mit der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) sei anders als bisher bekannt nicht vollständig beendet. In der Zusammenarbeit werde es jedoch Änderungen geben. "Die Anfragen der Agentur werden jeweils einzeln im Hinblick auf die Interessen Irans geprüft, bewertet und beantwortet", sagte der Minister.
Auch ein Abgeordneter des von ultra-konservativen Hardlinern dominierten Parlaments sprach sich für Diplomatie aus. "Selbst inmitten des Krieges ist Verhandlung eine lobenswerte Handlung", sagte der schiitische Geistliche Mohammad Bagheri.
Bereits vor dem Krieg waren die Verhandlungen zwischen Washington und Teheran über das Atomprogramm gestockt. Die USA forderten eine vollständige Aufgabe der iranischen Urananreicherung, was für Teheran eine rote Linie ist. Bei neuen Gesprächen dürften die USA ihren Druck erhöhen.