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Bei den Gesprächen sollte erörtert werden, wie die künftige Zusammenarbeit zwischen der IAEA und dem Iran aussehen könnte, sagte Außenamtssprecher Ismail Baghai vor Journalisten. Eine Besichtigung der Atomanlagen war nicht vorgesehen. Aus Sicht von IAEA-Chef Rafael Grossi ging es bei dem Treffen darum, konkrete Modalitäten für die Wiederaufnahme von Atominspektionen zu besprechen, hieß es vorige Woche von der Atomenergiebehörde in Wien.
Eigentlich hatte die iranische Regierung die Kooperation mit den Atomwächtern nach dem Krieg mit einem neuen Gesetz vorerst beendet.
Israel hatte im Juni zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt und gemeinsam mit den USA zentrale Atomanlagen bombardiert. Neben militärischen Zielen tötete Israel dabei auch mindestens zehn Atomforscher, um das Nuklearprogramm zu sabotieren. Nach dem Krieg erreichte das Misstrauen der iranischen Führung gegenüber dem Westen einen neuen Höhepunkt.
Der Streit um das iranische Atomprogramm reicht Jahrzehnte zurück. Israel, die USA und europäische Staaten befürchten, die Islamische Republik strebe nach Atomwaffen. Teheran weist dies zurück. Anlass zur Sorge sah der Westen vor allem in der Anreicherung von nahezu atomwaffenfähigem Uran.
Vor dem Krieg hatten Washington und Teheran fast zwei Monate über das Nuklearprogramm verhandelt – ohne Durchbruch. Eine sechste Gesprächsrunde kam nicht mehr zustande, nachdem Israel zwei Tage zuvor den Krieg begonnen hatte.
Der Iran hatte sich im Wiener Atomabkommen von 2015 bereits einmal verpflichtet, sein Nuklearprogramm einzuschränken. In seiner ersten Amtszeit kündigte US-Präsident Donald Trump den Deal, der unter dem demokratischen Präsidenten Barack Obama unterzeichnet wurde, jedoch einseitig auf. Jahrelang stockten Versuche zur Wiederbelebung des Abkommens.