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IAEA-Inspektoren zurück im Iran

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Laut IAEA-Chef Rafael Grossi gibt es "Neustart"
©APA, GEORG HOCHMUTH
Mehr als zwei Monate nach den Angriffen Israels und der USA auf Atomanlagen im Iran sind erstmals Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde in das Land zurückgekehrt. "Wir stehen kurz vor dem Neustart", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi in einem Interview mit dem US-Sender Fox News. Derzeit laufen seinen Worten zufolge noch die Vorbereitungen für eine Wiederaufnahme der Arbeit im Iran. Grossi verwies auf die hohe Zahl der über das Land verteilten Atomanlagen.

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"Manche wurden angegriffen, andere nicht", fügte er hinzu. Nach Angriffen Israels und der USA auf Atomanlagen und andere Ziele im Iran hatte Teheran die Zusammenarbeit mit der IAEA Anfang Juli ausgesetzt. Daraufhin hatten die Inspekteure der IAEA das Land verlassen.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten am Dienstag die Gespräche mit dem Iran über dessen Atomprogramm wieder aufgenommen. Die iranische Führung will in den Verhandlungen einen Kompromiss erzielen, um drohende Sanktionen abzuwenden. Die E3-Staaten hatten gewarnt, sie könnten den Snapback-Mechanismus zur Wiedereinrichtung der früheren UNO-Sanktionen gegen Teheran auslösen.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie die USA, Russland und China hatten im Jahr 2015 das Atomabkommen mit dem Iran geschlossen, um das Land am Bau einer Atombombe zu hindern. Die USA stiegen allerdings 2018 während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten danach erneut Sanktionen gegen den Iran.

Daraufhin zog sich Teheran seinerseits schrittweise von seinen in dem Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen zurück und fuhr die Anreicherung von Uran hoch. Nach Einschätzung der IAEA hat der Iran mittlerweile eine um ein Vielfaches größere Menge an angereichertem Uran angehäuft als im Atomabkommen vereinbart. Im Juli griff Israel den Iran mit dem erklärten Ziel an, Teheran am Bau einer Atombombe zu hindern.

Die USA griffen schließlich an der Seite Israels in den Krieg ein und bombardierten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natanz und Isfahan. Nach zwölf Tagen Krieg trat am 24. Juni eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft. Der Iran weist den Vorwurf zurück, eine Atombombe bauen zu wollen, und beteuert, Urananreicherung zu zivilen Zwecken zu betreiben.

IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi am Montag, 16. Juni 2025, vor Beginn einer Sondersitzung des IAEA-Gouverneursrates zu Angriffen auf Atomprogramm des Iran in Wien.

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