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Hunderte Tote im Ostkongo: UN fordern Ende der Angriffe

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Archivbild von M23-Mitgliedern
©AFP, APA, MICHEL LUNANGA
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat die tödlichen Angriffe auf Zivilisten im Osten der Demokratischen Republik Kongo verurteilt. Allein zwischen dem 9. und 21. Juli wurden in der Provinz Nord-Kivu mindestens 319 Personen getötet, wie das UN-Menschenrechtsbüro am Mittwoch mitteilte. Mutmaßliche Täter sind demnach Rebellen der Gruppe M23, die vom Nachbarland Ruanda unterstützt wird, sowie weitere bewaffnete Gruppen.

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Es handele sich um eine der höchsten dokumentierten Todeszahlen bei derartigen Angriffen seit dem Wiedererstarken der M23 im Jahr 2022. Die meisten Opfer seien Bauern, die während der Pflanzzeit auf ihren Feldern übernachteten. Mindestens 48 Frauen und 19 Kinder starben.

Türk forderte: "Alle Angriffe auf Zivilisten müssen sofort eingestellt und alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden." Auch sei er entsetzt über das Anhalten der Kämpfe trotz eines in Doha unterzeichneten Waffenstillstands.

Einen besonders schweren Angriff verübte die islamistische Gruppierung "Allied Democratic Forces" (ADF) während des Sonntagsgebets im Dorf Komanda, das in der Provinz Ituri liegt. Mindestens 40 Menschen - darunter 13 Kinder - wurden ermordet. Auch brannten die Anhänger der Gruppierung mindestens 27 Geschäfte, vier Häuser und drei Autos nieder. Knapp drei Wochen zuvor hatten sie bereits in einem anderen Dorf in der Provinz mindestens 70 Zivilisten getötet.

Am 19. Juli hatten sich die Regierung und die Gruppe M23 auf einen Waffenstillstand und weitere Verhandlungen geeinigt. Der Konflikt im Osten der einstigen belgischen Kolonie ist Jahrzehnte alt und wird auch vom Nachbarland Ruanda angeheizt. Die Region ist auch deshalb interessant, weil sie über zahlreiche wertvolle Rohstoffe verfügt.

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