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Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor 22 Monaten nach dem beispiellosen Hamas-Massaker in Israel ist fast die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens zu Binnenvertriebenen geworden. Viele Menschen mussten seitdem bereits mehrfach flüchten. Auch in der humanitären Zone Al-Mawasi kam es immer wieder zu tödlichen Angriffen.
Das israelische Sicherheitskabinett soll nach Medienberichten am Donnerstag über einen Plan zur Einnahme des gesamten Gazastreifens entscheiden. Die Armeeführung warnt demnach vor einem solchen Schritt, zu dem Regierungschef Benjamin Netanyahu tendiere. Der israelische Rundfunk berichtete, im Rahmen eines solchen Planes müsse das Militär in die Flüchtlingsviertel im zentralen Abschnitt des Küstenabschnitts sowie die Stadt Gaza vordringen. Generalstabschef Eyal Zamir habe vor einer "Falle" sowie tödlicher Gefahr für Geiseln und Soldaten gewarnt.
Im Gazastreifen sind unterdessen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde 20 Menschen durch einen umkippenden Lastwagen mit Hilfslieferungen getötet worden. Dutzende weitere Menschen, die in Nusseirat im Zentrum des Palästinensergebiets auf Essenslieferungen warteten, seien verletzt worden, als der Laster zur Seite kippte, sagte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Der Lkw sei gezwungen wesen, über Straßen zu fahren, die wegen der israelischen Bombardierungen in einem schlechten Zustand sein, fügte Bassal hinzu.
Die von der Hamas kontrollierte Regierung im Gazastreifen warf Israel am Mittwoch vor, die Zufahrt über sichere Straßen für die Lkw mit Hilfsladungen zu erschweren, sodass die Fahrer "gezwungen" seien, Wege zu nehmen, die von "ausgehungerten Zivilisten" belagert würden, die "seit Wochen auf lebensnotwendige Güter" warteten. Dies führe dazu, dass die Wartenden auf die Lastwägen zustürmten und versuchten, mit Gewalt an die Ladungen zu kommen, hieß es in einer Erklärung. Die israelische Armee erklärte auf Nachfrage, die Angaben zu prüfen.