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Gespräche zwischen Vertretern Israels und Syriens in Baku

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Syrien Außenminister Al-Shaibani/Israels Strategieminister Dermer
Angesichts jüngster Spannungen zwischen Syrien und Israel treffen einander hochrangige Vertreter beider Länder erneut zu Gesprächen über "Sicherheitsfragen". Für Donnerstag sei eine Zusammenkunft des syrischen Außenministers Assaad al-Shaibani mit dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku geplant, hieß es am Mittwoch in Damaskus. Zuvor werde der syrische Minister in Russland erwartet.

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Dabei soll es den Angaben aus syrischen Diplomatenkreisen zufolge auch um zwei russische Militärstützpunkte in Syrien gehen. Moskau, das den gestürzten syrischen Präsidenten Bashar al-Assad im Bürgerkrieg unterstützt hatte, möchte die Stützpunkte auch unter den neuen Machthabern in Damaskus behalten.

Al-Shaibani und Dermer hatten sich erst vergangene Woche in Paris getroffen. Am 12. Juli hatte es bereits ein Treffen beider Seiten in Baku gegeben. Syrien und Israel befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand.

Israel hatte sich zuletzt in den gewaltsamen Konflikt zwischen verschiedenen Minderheiten in der südsyrischen Region Swaida eingeschaltet, nachdem bei Zusammenstößen zwischen drusischen Kämpfern, sunnitischen Beduinenstämmen und Regierungstruppen mehr als tausend Menschen getötet worden waren, die meisten von ihnen nach Angaben von Aktivisten Angehörige der religiösen Minderheit der Drusen.

Dabei griff die israelische Armee sowohl in der Region Swaida als auch in der Hauptstadt Damaskus an. Israel sieht sich als Schutzmacht der Drusen, die in Swaida mehrheitlich leben.

Der jahrzehntelange Konflikt zwischen beiden Ländern dreht sich vor allem um die von Israel besetzten Golanhöhen. Im Yom-Kippur-Krieg von 1973 hatte Syrien erfolglos versucht, das von Israel im Sechstagekrieg 1967 eroberte Gebiet zurückzuerlangen - 1974 einigten sich beide Länder mit dem sogenannten Truppenentflechtungsabkommen auf einen Waffenstillstand. Die UNO richtete eine Pufferzone auf den Golanhöhen ein.

Nach dem Sturz Assads im Dezember hatte Israel hunderte Luftangriffe in Syrien ausgeführt und Truppen in die Golan-Pufferzone im Südwesten Syriens entsandt. Damit soll nach israelischen Angaben verhindert werden, dass die islamistische Übergangsregierung in den Besitz der wichtigsten militärischen Mittel Assads kommt.

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