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Der estnische Außenminister Margus Tsahkna erklärte, die Luftraumverletzung sei "Teil einer umfassenderen Eskalation Russlands sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene". Das russische Verhalten erfordere "eine internationale Reaktion". Es ist das erste Mal in den 34 Jahren der Mitgliedschaft Estlands in den Vereinten Nationen, dass der baltische Staat eine Sondersitzung des Sicherheitsrats beantragt hat.
Zuvor hatte Estland wegen des Vorfalls Konsultationen nach Artikel 4 des NATO-Vertrags mit den Verbündeten beantragt. Ebenfalls zu Beginn der Woche kommt deshalb der NATO-Rat in Brüssel zusammen. Artikel 4 sieht Beratungen unter den NATO-Mitgliedern für den Fall vor, dass ein Mitgliedstaat seine territoriale Integrität, Unabhängigkeit oder Sicherheit bedroht sieht.
Am Freitag waren nach estnischen Angaben drei MiG-31-Jets der russischen Luftwaffe nahe der Insel Vaindloo über dem Finnischen Meerbusen in den estnischen Luftraum vorgedrungen und dort insgesamt zwölf Minuten geblieben. An der NATO-Luftraumüberwachung über Estland beteiligte F-35-Kampfjets der italienischen Luftwaffe fingen die Flugzeuge nach Angaben der Allianz ab.