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Der 86-jährige Voight ("Asphalt-Cowboy") gab an, er habe sich mit Dutzenden Vertretern führender Branchenverbände beraten, wie die heimische Produktion anzukurbeln sei. "Der Präsident liebt das Entertainmentbusiness, und dieses Land und er wird uns dabei helfen, Hollywood wieder großartig zu machen", sagte Voight. Er sprach von "klugen Anreizen" und notwendigen Fördermitteln, um heimische Produktionen zu stärken. Demnach unterbreitete Voight einen Vorschlag mit Steuerbegünstigungen, Subventionen für Kinobesitzer und Produktionsfirmen und Abkommen für Koproduktionen mit dem Ausland. Zölle seien laut der Mitteilung nur "unter bestimmten eingeschränkten Umständen" einzusetzen.
Trump hatte zuvor behauptet, die Filmindustrie in Amerika sei am Sterben. Der Grund ist ihm zufolge, dass andere Länder Filmemacher und Studios mit verschiedenen Anreizen aus den USA zu sich lockten. Trumps Lösung: Ein Zoll von 100 Prozent auf Filme, "die in unser Land kommen und im Ausland produziert wurden". Das könnte auch das Geschäftsmodell der US-Studios treffen, da sie selbst viel im Ausland drehen, um die Kosten zu senken. Der Präsident kündigte Gespräche mit Vertretern der Filmindustrie an. Unklar ist, wie solche Zölle überhaupt funktionieren sollen, da Filme nicht wie Waren mit einem festen Preis importiert werden und oft grenzüberschreitende Produktionen sind.
"Es ergibt keinen Sinn", sagte der Branchenanwalt Jonathan Handel als Reaktion auf die Ankündigung. In der Filmbranche herrscht seit Trumps Äußerungen große Unsicherheit. Viele US-Produktionen von James-Bond-Filmen bis zu dem Kinohit "Mission Impossible" würden aus offensichtlich kreativen Gründen im Ausland gedreht. "Wenn der Stunt darin besteht, dass Tom Cruise auf den Eiffelturm klettert, was sollen wir dann machen - auf der Nachbildung des Eiffelturms in Las Vegas drehen?", sagte Handel. Die sei "einfach unsinnig".
"Viel heiße Luft" witterte gegenüber dem "Standard" Marijana Stoisits als Chefin der Vienna Film Commission. Sollte Trump die Drohung aber tatsächlich umsetzen, würde dies auch den Filmstandort Österreich "empfindlich treffen". Ähnlich reagierte die deutsche Filmbranche. "Viele Fragen sind noch offen, und die Folgen für unser Geschäft und den Produktionsstandort Deutschland insgesamt lassen sich derzeit nicht vollständig abschätzen", sagte Jörg Bachmaier, Vorstandschef der Filmschmiede Studio Babelsberg in Potsdam: "Als langjähriger Partner für US-Produktionen, die in Deutschland drehen, und als Teil der international tätigen Plattform Cinespace Studios beobachten wir die Lage aufmerksam."