Die innovativen Wärme-Kälte-Kopplungsanlage des LKH-Universitätsklinikums Graz wurde mit dem Nachhaltigkeitspreis des ÖVGK ausgezeichnet wurde.
In der Gesundheitsversorgung geht es längst nicht mehr nur um das Wohl der Patient:innen – auch ökologische Verantwortung steht zunehmend im Fokus. Das weiß man auch beim LKH-Universitätsklinikum Graz: Die neue Wärme-Kälte-Kopplungsanlage wandelt Abwärme in nutzbare Energie um.
Das technologische Vorzeigeprojekt wurde nun mit dem Innovations- und Nachhaltigkeitspreis 2025 des Österreichischen Verbands Grüner Krankenhäuser (ÖVGK) ausgezeichnet.
So funktioniert die Anlage
Die Anlage nutzt die thermischen Überschüsse des Krankenhauses, etwa aus OP-Bereichen oder von medizintechnischen Großgeräten wie MRTs, um daraus ganzjährig Wärme und Kälte zu erzeugen. Mit einem Coefficient of Performance von bis zu 6,5 übertrifft sie den Wirkungsgrad herkömmlicher Wärmepumpen deutlich.
Für die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) ist das Projekt ein zentraler Baustein ihrer Klimastrategie. „Bis 2040 wollen wir klimaneutral sein – bei jenen Emissionen, die direkt durch unsere Einrichtungen verursacht werden. Diese hocheffiziente Anlage ist ein Meilenstein auf diesem Weg“, so Ulf Drabek, KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik.
Auch wirtschaftlich ist das Projekt ein Gewinn. „Die geringeren Energiekosten bedeuten mehr Spielraum für Investitionen in die medizinische Versorgung“, betont Gerhard Stark, Vorstandsvorsitzender der KAGes.
Best-Practice-Modell für andere Krankenanstalten
Entwickelt und implementiert wurde das System von der Fachabteilung Technik und Bau der KAGes-Direktion Technik und IT sowie der Haustechnik des LKH-Univ. Klinikums Graz. Für Thomas Hofer, Direktor für Technik und IT, ist klar: „Die Anlage ist ein Best-Practice-Modell für andere Krankenanstalten – ein echtes Innovationsprojekt.“
Auch Gebhard Falzberger, Betriebsdirektor des Klinikums, sieht in der Auszeichnung einen wichtigen Schritt: „Sie bestätigt unseren Kurs in Richtung nachhaltiger Gesundheitsversorgung. Ökologische Innovation und medizinische Qualität sind keine Gegensätze – sie ergänzen einander.“
Beeindruckende Leistung
Verliehen wurde der Preis im Rahmen des 66. Kongresses für Krankenhausmanagement in Wien. In Zahlen beeindruckt die Anlage mit einer Gesamtkälteleistung von 600 kW, einer Wärmeleistung von 700 kW für Heizungswasser und weiteren 150 kW zur Unterstützung der Warmwasserbereitung.