News Logo
ABO

Wiener Stadthalle zum Song Contest bereits gekühlt

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
6 min
Zum zweiten Mal wird hier der Song Contest stattfinden
©APA, GEORG HOCHMUTH, THEMENBILD
Der 70. Song Contest im kommenden Jahr wird eine coole Sache: Die Wiener Stadthalle wird rechtzeitig zum großen Wettsingen mit einer Klimaanlage ausgestattet. Auch sonst sieht man sich für das große Ereignis gut gerüstet. Die Stadthalle feiert heuer zwar ihren 67. Geburtstag, sie wird aber laufend instandgehalten bzw. modernisiert, wie Stadthallen-Geschäftsführer Matthäus Zelenka bei einem Besuch der APA betonte. Auch die Planungen für den ESC sind bereits angelaufen.

von

Mit mehr als 300 Veranstaltungen im Jahr und jährlich rund einer Million Besucherinnen und Besuchern zählt man zu den größten Arenen Europas. 1958 wurde der vom Architekten Roland Rainer entworfene Bau seiner Bestimmung übergeben. Die Bandbreite der Livespektakel, die seither dort gastiert haben, ist riesig. In der Stadthalle werden Fernsehshows, Sportevents, Opernabende, Kongresse und Messen genauso veranstaltet wie Konzerte - oder der Song Contest, der nach 2015 im nächsten Jahr erneut in Rudolfsheim-Fünfhaus gastiert.

Der Komplex besteht nicht nur aus einer, sondern aus sechs Hallen. Sie können gemeinsam bespielt werden, was offenbar durchaus ein gewichtiges Argument für den erneuten Zuschlag für Wien war. Das Herzstück des zum Portfolio der Wien Holding gehörenden Areals ist die Halle D. Sie bietet Platz für bis zu 16.000 Menschen.

Mit 92 Meter Länge und bis zu 17,74 Meter Höhe im Inneren bietet sie genügend Raum für verschiedenste Einbauten. Auch das Layout des Zuschauerraums kann dank flexibler Tribünenelemente verändert werden. Dazu kommt eine Deckenkonstruktion, an die bis zu 100 Tonnen Technik gehängt werden können. Apropos Decke bzw. Dach: Außen wurden inzwischen fast 4.000 Photovoltaikpanele montiert.

Die große Halle kann zum ESC mit einer Klimaanlage aufwarten. Um eine eigens für das Sangesevent in die Wege geleitete Maßnahme handelt es sich dabei aber nicht. Der Einbau war schon länger geplant, er soll bis Jahresende erfolgen, wie Zelenka ausführte. "Das war ja einer der Hauptkritikpunkte in der Halle: Die Temperaturen, die manchmal vielleicht nicht so waren, wie man sich das mittlerweile erwarten darf und vorstellt."

Schon im vergangenen Jahr sei mit den Planungen für die Kühlung begonnen worden. "Es wäre auch gar nicht möglich gewesen, dass wir das jetzt schnell zum Song Contest angehen", erläuterte der Hallenchef. In Zukunft, so hofft er, sollen sich in der Halle D Besucher und Künstler auch in den wärmeren Monaten wohlfühlen.

Größere Erweiterungen eigens für den Song Contest sind nicht vorgesehen, auch Sonderinvestitionen wird es nicht geben, wie Zelenka ausführte. Hier ist in den vergangenen Jahren aber ohnehin einiges passiert: 1994 kam etwa die Halle E dazu. Dabei handelt es sich um eine Mehrzweckhalle mit knapp 1.800 Quadratmetern und direkter Anbindung an die Hallen A, B und D. Sie bietet ein Fassungsvermögen von bis zu 2.000 Personen.

Die Halle F mit einem Fassungsraum von bis zu 2.000 Gästen wurde 2006 in die Anlage integriert. Sie ähnelt mit fixer Bestuhlung einem Theatersaal. Die sechs Hallen verfügen über eine maximale Nutzfläche für Veranstaltungen von rund 30.000 Quadratmetern. Die Gesamtkapazität beläuft sich auf insgesamt 24.400 Menschen.

Jünger sind nur einige kleinere Bereiche, sie könnten nun ebenfalls beim ESC bespielt werden. Das gilt etwa für die ehemaligen Lager- bzw. Depoträume, die seit kurzem als "Studio F" fungieren. Dort ist aktuell eine Dalí-Ausstellung zu sehen. Auch Monitore und Screens gibt es im Stadthallen-Areal deutlich mehr als früher. Über sie können nicht nur Sponsoren werben, auch Besucherinfos und Sicherheitshinweise können so rasch verbreitet werden, wie betont wird.

Man habe in den vergangenen Jahren laufend investiert, um am Stand der Technik zu bleiben, bekräftigte der Hausherr. Alleine im Vorjahr seien rund 4 Mio. Euro in die Infrastruktur geflossen. Das schulde man der Million Besucher, die jedes Jahr in die Stadthalle käme. "Da ist es einfach unser Selbstverständnis, dass wir hier immer mit der Zeit gehen."

Welche Räume im kommenden Jahr neben der Halle D mit einbezogen und welche Funktion sie erfüllen werden, ist noch offen. Die Vorarbeiten haben aber schon begonnen. "Wir sind jetzt gerade im Austausch mit dem ORF, um alles so zu planen, damit das eine Megashow wird. Und das wird sie bestimmt", prophezeite Zelenka. In der Stadthalle habe man sich extrem über den Zuschlag gefreut, beteuerte er.

Es handle sich um ein Riesenprojekt. Einige hätten nun aber noch keine Vorstellung davon, um welche Dimensionen es tatsächlich gehe. Andere im Haus wüssten dies, da sie 2015 schon dabei gewesen seien. Erfahrungen aus jener Zeit könne man durchaus heranziehen, manches habe sich aber auch geändert. "Es ist nicht so, dass man da mit der Blaupause drüberfährt. Aber natürlich ist es ein Vorteil, wenn man weiß, was auf einen zukommt", hob der Geschäftsführer hervor. Eine Großveranstaltung wie der Song Contest bringe jedoch immer neue Herausforderungen mit sich, gab er zu bedenken.

(Das Gespräch führte Gerald Mackinger/APA)

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER